So würde Sachsen heute wählen
Ministerpräsident Kretschmer holt auf
BERLIN/DRESDEN - Bei der Landtagswahl am 1. September wird es so eng wie noch nie. Eine neue Analyse von wahlkreisprognose.de attestiert der CDU nun aber Aufwind bei den Direktmandaten. Die AfD verliert demnach - deren Aufwärtstrend scheint gestoppt.
Konkret prognostizieren die Meinungsforscher, dass die CDU 31 Direktmandate gewinnt - drei mehr als im Januar. Die AfD erreicht nun 25, verliert drei Wahlkreise. Unverändert drei Direktmandate könnten die Grünen in Leipzig und Dresden holen. Auch das wäre ein absolutes Novum. Die Linken erhalten demnach ein Direktmandat in Leipzig das von Juliane Nagel (40).
Vor allem in Ostsachsen liegt laut Prognose die AfD bei den Erststimmen vorn - besonders groß ist ihr Vorsprung in den Wahlkreisen 50 (Pirna), 56 (Bautzen, Kandidat ist AfD-Landes-Chef Jörg Urban, 55) und 59 (Herrnhut/Löbau). „Vor allem in nicht-städtischen Wahlkreisen gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD“, so Forscher Valentin Blumert (24).
Ministerpräsident Michael Kretschmer (43, CDU) holt indes auf. „Seine Chancen steigen, das Direktmandat zu holen“, so Blumert. Er liege in Görlitz ganz knapp vor der AfD. Interessant ist auch der Wahlkreis 40 (Meißen): Hier werde ein sehr enges Rennen zwischen dem AfD-Mann René Hein (53), Landtagspräsident Matthias Rößler (64, CDU) und Vize-Ministerpräsident Martin Dulig (44, SPD) erwartet.
Nicht gut für einen Sieg in ihren Wahlkreisen sieht es für Grünen-Fraktions-Chef Wolfram Günther (45) sowie die Spitzenkandidaten Rico Gebhardt (55, Linke) und Holger Zastrow (50, FDP) aus. Insgesamt liege beim Erststimmentrend die CDU mit 27,5 Prozent vorn, gefolgt von der AfD (26 Prozent). Die Linke kommt auf 15,5 Prozent, die SPD auf 12,5 Prozent. Die Grünen würden 9,5, die FDP 4 Prozent erreichen.
Bei der Landtagswahl 2014 hatte die CDU nur einen einzigen der 60 Wahlkreise nicht gewonnen. Der Wahlkreis 28 (Leipzig) ging damals an Juliane Nagel (Linke).