„Der Mix muss stimmen!“
Champions League im Free-TV Rummenigge kämpft für Fans und Sponsoren
MÜNCHEN - Die meisten Fans werden die Forderung von Karl-Heinz Rummenigge gern hören. Der Bayern-Boss setzte sich für eine Rückkehr der Champions League ins Free-TV ein. Das hört sich prima an, funktioniert aber nur, wenn die Vereine dafür auf viele Millionen Euro verzichten - vor allem der FC Bayern, der größte deutsche Profiteur der derzeit gültigen Pay-TV-Verträge.
Rummenigge sagte, man müsse bei der UEFA alles in die Waagschale legen, damit in Deutschland ab der nächsten Rechteperiode (2021 bis 2024) wieder mindestens ein Livespiel, idealerweise ein Topspiel, im Free-TV zu sehen sei: „Dies ist im Interesse der Fans, und das müssen wir stärker berücksichtigen.“So war es bisher, zunächst bei RTL, dann bei Sat.1 und zuletzt beim ZDF. Ähnlich sieht es der Bayern-Trainer. „Ohne die Fans ist unser Sport sowieso hinfällig, unser Sport lebt schon durch die vielen Fans in unseren Stadien und diejenigen, die vor den Fernsehbildschirmen sitzen“, so Niko Kovac. „Der Sport sollte vielen zugänglich gemacht werden.“Bis zur vergangenen Saison durfte das Zweite immer mittwochs eine Partie übertragen. Doch der PayTV-Sender Sky und der ebenfalls kostenpflichtige Internetanbieter DAZN setzten sich im Bieterwettbewerb durch - denn die UEFA schaute vor allem aufs Geld. Auf 200 Millionen Euro pro Saison wird der Wert des Medien-Paketes für den deutschen Markt geschätzt, was eine Steigerung von rund 50 Prozent wäre. Davon profitiert am meisten der FCB, als Meister bekommt er den größten Teil - 40 Prozent. Rummenigge hat allerdings ein Problem entdeckt - die Sponsoring-Verträge. „Die werden aber bei einem Zuschauerrückgang von 84 Prozent in Deutschland nicht mehr ausreichend bedient“, so der Bayern-Boss. 13,09 Millionen TV-Zuschauer wie beim Bayern-Spiel gegen Real Madrid am 1. Mai im ZDF lassen sich im Pay-Bereich nicht erzielen. Er forderte daher: „Der Mix aus Pay- und FreeTV muss stimmen, sonst besteht die Gefahr, dass sich die Champions League mittelfristig selbst einen Schaden beim Sponsoring zufügt.“