Kino-Comeback der Krankenhaus-Gang
Sie ist eine der meistausgezeichneten TV-Serien jüngerer deutscher Fernsehgeschichte. Doch nach drei Staffeln ist Schluss - fast! Denn vor dem endgültigen Ende kommt der „Club der roten Bänder“noch einmal auf die große Leinwand.
In der Mischung aus niederschmetterndem Drama und hoffnungsvoller Coming-of-Age-Geschichte verbünden sich sechs schwerkranke Jugendliche im Krankenhaus, um gemeinsam ihrem Schicksal zu trotzen. Der Kinofilm „Wie alles begann“erzählt nun, was geschah, bevor Leo (Tim Oliver Schulz), Jonas (Damian Hardung), Emma (Luise Befort), Alex (Timur Bartels), Hugo (Nick Julius Schuck) und Toni (Ivo Kortlang) zum „Club der roten Bänder“werden und gemeinsam ihren Klinikalltag bestreiten.
Im Film nun steht vornehmlich Club-Anführer Leo im Mittelpunkt. Seine von Schicksalsschlägen geprägte Lebensgeschichte rechtfertigt das: Krebserkrankung, Tod der Mutter, Bruch mit dem Vater, Amputation des Beins. Während man über ihn tatsächlich Neues erfährt, sind die Handlungsstränge rund um die Anderen nie so ausgereift, dass der Film auch für Zuschauer interessant wird, die mit der Serie bislang nichts anfangen können.
Für diese hat „Wie alles begann“schlicht keinen Mehrwert. Auch wird kaum eine Geschichte zu Ende erzählt. Kein Wunder: Das wirklich Interessante passiert zeitlich ja ohnehin erst danach, also in der Serie. Deren erzählerische und emotionale Dichte erreicht der Film leider nie.
Fazit: Nur für Fans der Serie. Antje Wessels