Frankenberg braucht eine Viertelmillion Besucher
FRANKENBERG - Die Frühblüher entfalten ihre bunte Pracht, an den jungen Bäumen explodieren die Knospen: Knapp zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich auf einer Industriebrache öffnet heute in Frankenberg die 8. Landesgartenschau. Es ist die teuerste, die es im Freistaat je gab.
Wo früher die Bettenfabrik VEB Lisema stand und nach fast 150 Jahren zur Ruine verkam, haben Gärtner ein neues Pflanzenparadies erschaffen. Auch im Mühlbachtal - eine früher unzugängliche Brache im Zentrum - ist ein prächtiger Park erwachsen. Rund 60 000 Frühjahrsblüher haben die Landschaftsgärtner zuletzt in den Boden gebracht. Zuvor sind bereits 500 Bäume, 5 000 Sträucher und mehr als 20 000 Stauden sowie 150 000 Blumenzwiebeln gepflanzt worden. Beide Anlagen bilden zusammen die Landesgartenschau, die bis 6. Oktober geöffnet ist. Verbunden sind die zusammen zwölf Hektar großen Areale durch eine geschwungene Schrägseilbrücke für Fußgänger und Radfahrer, die über die B 169 führt.
Die Stadt und der Freistaat haben sich das einiges kosten lassen: Mit rund 25 Millionen Euro ist die achte Auflage die bislang teuerste. Für Umweltminister Thomas Schmidt (58, CDU) gut angelegtes Geld: „Alle bisherigen sieben Landesgartenschauen haben zu nachhaltigen Investitionen in den jeweiligen Städten geführt.“
Gartenschau-Chef Jochen Heinz (65) hofft nun auf viele Gäste, um die laufenden Kosten von prognostizierten 5,3 Millionen Euro zu decken: „Die schwarze Null ist erreicht, wenn wir 242 000 Tageskarten verkaufen und 4 500 Dauerkarten. Dann geht unser Haushalt auf.“