Tanzschul-Chef schreibt neue Benimm-Fibel
CHEMNITZ - Tanzschul-Chef Tilo Kühl-Schimmel (45) lehrt elegante Schritte auf dem Parkett - und die Kunst, Fettnäpfchen gekonnt zu umgehen. Als zertifizierter Knigge-Coach bringt er Tanzschülern, Führungskräften und Geschäftsleuten gute Umgangsformen bei. Die aktuellsten Tipps hat er gemeinsam mit der Präsidentin der Umgangsformen-Akademie, Inge Wolff, in einem Ratgeber zusammengefasst.
„Nehmen
sich ein Sie
an Bond, Beispiel
James Bond!“
„In den vergangenen Jahren hat sich einiges verändert. Viele sind unsicher, was zeitgemäß ist“, sagt der Benimm-Experte. Die älteste Dame am Tisch zuerst zu begrüßen ist heutzutage ein Fauxpas. „Besser ist es, von einer Seite ausgehend rundum die Hand zu reichen.“Ein Herr hilft einem anderen Herrn ins Jackett? „Aber bitte! Warum nicht?“Von schlechtem Stil zeugt es, sich selbst als Herr oder Frau Schulze vorzustellen. „Nehmen Sie sich ein Beispiel an Bond, James Bond! Verwenden Sie den Vornamen“, rät Kühl-Schimmel.
Bei Tisch gilt die Regel „Alles, was fliegt, darf in die Hand genommen werden“schon lange nicht mehr. Der Experte: „Besteck ist vorzuziehen.“Und die Serviette gehört nach Benutzung auf den Tisch, nicht auf den Teller.
Die Nachfrage nach Benimm-Seminaren hat sich in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. „Ich halte mittlerweile zwei Knigge-Seminare pro Woche“, sagt der Tanzschul-Chef. MS