Anwohner protestieren gegen Praxis-Schließung
PENIG - Die Einwohner von Langenleuba-Oberhain laufen gegen die Schließung ihrer Arztpraxis Sturm. Bisher wurden die 2 000 Bewohner des Peniger Ortsteils von einer Außenstelle des Medizinischen Versorgungszentrums Rochlitz betreut. Weil das offenbar unrentabel ist, schließt diese Ende Juli.
„Die Praxisräume entsprechen nicht mehr aktuellen Standards“, begründet Geschäftsführer Florian Claus von der Landkreis Mittweida Krankenhaus GmbH, die das MVZ betreibt. „Die Patienten werden am Standort Rochlitz weiter betreut.“
Gestern übergab Oliver Flemming (30) mehr als 700 Protest-Unterschriften an Bürgermeister Thomas Eulenberger (66, CDU). „Vor allem für ältere Bürger ist das hart. Hier fährt nur einmal am Tag ein Bus. Und in der Nähe einen neuen Arzt zu finden, ist fast unmöglich.“
Tatsächlich gibt es schon jetzt zu wenige Ärzte in Penig, weitere drei gehen bald in den Ruhestand. „Die Entscheidung ist ein großer Rückschlag für den ländlichen Raum. Wir nehmen das nicht tatenlos hin“, versichert der Bürgermeister.
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) bestätigt einen „lokalen Versorgungsbedarf“. Rechnerisch fehlen 5,5 Ärzte. Wer einen neuen Arzt sucht, müsse sich auf „eine weiträumigere Suche“einstellen. Mit einer Förderung will die KV einen neuen Arzt für Langenleuba gewinnen. „Für die Übernahme der Praxis steht eine Pauschale von 60 000 Euro zur Verfügung“, so eine Sprecherin. MS