Söderholm will Sieg über Heimatland und kritisiert seinen Top-Stürmer hart
KOSICE - Vor dem für ihn „speziellen Tag“war Bundestrainer Toni Söderholm bestens gelaunt. Mit einem donnernden „Hyvää Huomenta“(„Guten Morgen“) grüßte der 41 Jahre alte Finne vorm heutigen letzten deutschen WM-Vorrundenspiel gegen sein Heimatland (12.15 Uhr/ Sport1 und DAZN) auf finnisch und lachte laut.
„Ich habe meine finnischen Wurzeln nicht verloren. Ich hoffe, das kann auch jeder respektieren. Aber in dem Fall höre ich nach dem Spiel lieber die deutsche Hymne“, sagte Söderholm. Das wäre bei einem deutschen Sieg der Fall. „Und das wäre schon wichtig“, meinte Söderholm zum ansonsten sportlich fast bedeutungslosen Spiel. Beide Teams sind für das Viertelfinale qualifiziert. Für Deutschland geht es gegen den Gruppen-Ersten darum, mit einem guten Gefühl ins Viertelfinale am Donnerstag in Bratislava zu gehen und möglichst den russischen Top-Stars um Alexander Owetschkin und Jewgeni Malkin aus dem Weg zu gehen. Mit einer Überraschung könnte Deutschland noch Platz drei in der Gruppe A erreichen und sich Energie für das Viertelfinale holen. „Für mich ist Finnland jetzt ein Gegner. Ich will, dass wir mit einem Sieg ins Viertelfinale gehen“, sagte Söderholm, der sein Team mit vielen Einzelgesprächen auf die letzte WM-Woche einschwor.
Nach Ansicht von Söderholm muss aber noch mehr von Leon Draisaitl kommen. Den Stürmer versuchte der Bundestrainer noch einmal zu kitzeln: „Leon versucht sehr viel auf dem Eis“, so Söderholm und kritisierte dann recht deutlich Draisaitls Abwehrverhalten: „Leon kann auf alle Fälle besser in der Defensive arbeiten. Ich denke nicht, dass das ein Geheimnis ist.“Die Rückwärtsbewegung des 23-Jährigen wirkt oft aufreizend lässig. Bei der WM brachte er bereits mehrmals mit riskanten Pässen am eigenen Tor die deutsche Abwehr in Not.