Schauen Sie mal, was Ihr Nachbar verdient
Die Löhne im Freistaat stei gen zwar kontinuierlich. Doch noch immer hinken die Sachsen im bundesweiten Vergleich hinterher. Das zeigt der neue Entgeltatlas der Arbeits
agentur lesen Sie mal, wie groß die Unterschiede sind.
Die Fakten: Das mittlere Einkommen von Vollzeitbeschäftigten in Sachsen ist im vergangenen Jahr um 108 Euro im Ver gleich zum Vorjahr gestiegen. Damit lag das mittlere Einkommen bei 2 587 Euro brutto pro Monat, bundesweit aber bei 3 304 Euro! Gemeint ist der Medianlohn (Mittelwert): Die eine Hälfte aller Beschäftigten verdienen mehr, die andere Hälfte weniger als der Medianlohn.
Sachsen belegt damit den drittletzten Platz im Bundesvergleich, nur in Thüringen (2 553 Euro) und Mecklenburg ( 2 496 Euro) waren die Medianlöhne noch niedriger. Top: Hamburg mit 3 718 Euro. Sachsens Arbeitsagentur-Chef Klaus-Peter Hansen (56): „Wer Fachkräfte will, muss Fachkräfte entsprechend ihrer Qualifikation bezahlen. Erfreulich ist, dass das viele sächsische Betriebe erkannt haben und auch deshalb das Lohnniveau gestiegen ist.“
Doch warum steht Sachsen im bundesweiten Vergleich immer noch so schlecht da? „Allein 77 Prozent der rund 112 000 sächsischen Betriebe in unserer Region haben weniger als zehn Mitarbeiter“, so Hansen. Doch tarifgebunden seien oft nur die großen Unternehmen - die dann weit bessere Löhne zahlen. Zudem gebe es in Sachsen nur wenige Konzernsitze und gut bezahlte Forschungsjobs.
Auch bei einzelnen Jobs gibt es große Unterschiede zwischen Sachsen und Deutschland (siehe Tabelle). Genauso wie innerhalb Sachsens! So liegt der Medianlohn in Dresden um 817 Euro höher als der im Kreis Görlitz. Am höchsten sind die Medianlöhne in Dresden (3 089 Euro), Leipzig (2 936 Euro) und Chemnitz (2 758 Euro). Die Schlusslichter sind Mittelsachsen (2 351 Euro), Erzgebirgskreis (2 301 Euro) und Görlitz (2 272 Euro). mor