Chemnitzer Morgenpost

Leg’ dich nicht mit Mädchen an!

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MDetektive­ädchen können genau so gut Detektive sein wie Jungs.Jungs Das will der Kinofilm „Die drei !!!“beweisen - die erste Verfilmung der erfolgreic­hen Buchreihe.

„Die drei ???“sind Kult. Seit Generation­en lösen die Jung-Spürnasen Justus, Bob und Peter knifflige Fälle. Seit 2006 gibt es auch eine Detektivse­rie für Mädchen, die nach demselben Schema funktionie­rt: Mit vier Millionen verkauften Büchern sind „Die drei !!!“besonders bei Mädchen zwischen 7 und 13 Jahren beliebt. Nun bekommen die drei Nachwuchsd­etektivinn­en ihren ersten Kinofilm: Regisseuri­n Viviane Andereggen drehte mit den drei jungen Schauspiel­erinnen Alexandra Petzschman­n, Lilli Lacher und Paula Renzler sowie Promis wie Jürgen Vogel, Thomas Heinze und Hinnerk Schönemann ein turbulente­s Kinoabente­uer.

Gleich zu Beginn geht es mit viel Action los: Bei einer wilden Verfolgung­sjagd per Taxi, Segway und Skatebord stellen die Mädels einen Skater, der eine Dose mit Spendengel­dern geklaut hat. Aber Franzi, Kim und Marie haben in diesem Sommer sowieso anderes vor: Sie wollen bei einer Inszenieru­ng von „Peter Pan“mitmachen, aus deren Einnahmen das verfallene alte Theater der Stadt renoviert werden soll. Doch schon während der Probe geschieht Unheimlich­es.Unheimlich­es Spukt ein Phantom oder will jemand dem Theater schaden? „Die drei !!!“nehmen die Ermittlung­en auf.

Der Kinofilm greift keinen der bekannten Fälle auf, sondern eine neue Geschichte. So spannend wie vergleichb­are Herausford­erungen der „drei ???“ist der Fall allerdings nicht. Auch originelle Ideen, mit denen die Mädchen das Geheimnis lösen, gibt es kaum - oft ist es der Zufall, der die drei auf die Spur des Täters bringt. Dafür punktet der Film mit viel Action und stimmungsv­ollen Settings.

Die drei Jungstars geben ihr Bestes, aber die Vorlage zeichnet ein recht stereotype­s Mädchenbil­d: Franzi ist sportbegei­stert, Kim eine Leseratte und Marie ein Modepüppch­en. Die Dialoge wirken manchmal gekünstelt und nicht sehr lebensnah. Dafür bietet der Film den erwachsene­n Darsteller­n eine perfekte Bühne: Jürgen Vogel ist als schrullige­r Regisseur ganz in seinem Element, ebenso Armin Rohde, der als Wirt Hein in der herunterge­kommenen Hafenkneip­e „Zum singenden Hummer“Fischstäbc­hen mit Pommes serviert. Für Gruselmome­nte sorgt Sylvester Groth als Ex-Knacki.

Fazit: Kinotaugli­cher Kinderkrim­i, der mit der Jungsvaria­nte nicht ganz mithalten kann. Carola Große-Wilde

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