Grüne fordern ein Recht auf Hitzefrei
BERLIN - Deutschland stöhnt unter der zweiten Hitze-Welle des Jahres: Das ruft auch die Politik auf den Plan. Die Grünen fordern nun, den Menschen das Leben unter diesen Rekord-Temperaturen zu erleichtern - und haben dafür einpaar Vorschläge parat.
Ein „Recht auf Homeoffice“für Büroangestellte und ein „Recht auf Hitzefrei“für Arbeitnehmer mit Freiluftberufen fordern die Grünen für künftige Hitzeperioden. Die Klimakrise sei eine Gefahr für die menschliche Gesundheit, heißt es in einem „Hitzeaktionsplan“der Bundestagsfraktion.
Das Recht auf Arbeit von Zuhause wollen die Grünen demnach für alle Beschäftigten, „sofern dem keine betrieblichen Gründe entgegenstehen“. Wer im Freien arbeite und deswegen der Hitze besonders ausgesetzt sei - etwa auf dem Bau, in der Landwirtschaft oder beim Reinigen von Gebäuden müsse „bei gesundheitsgefährdender Hitze“ein Recht auf Hitzefrei bekommen. Für das Reduzieren der Arbeitszeit können und sollten in Betriebsvereinbarungen passgenaue Lösungen verabredet werden, so Fraktions-Chef Anton Hofreiter (49) und Umweltpolitikerin Bettina Hoffmann (59) in dem gemeinsamen Papier.
Für Ältere und andere besonders gefährdete Menschen soll es nach Vorstellung der Grünen Hitze-Patenschaften geben, also Freiwillige die sich um einzelne Personen kümmern. In Arztpraxen und Gesundheitseinrichtungen sollten bundeseinheitlichen Materialien ausliegen, um Menschen zu informieren, wie sie sich schützen können. Mediziner sollten verstärkt auch zu solchen Fragen aus- und fortgebildet werden.
Handlungsbedarf sehen die Grünen auch beim Städtebau, denn in Städten sei es heißer als im Umland und die Stadtbewohner daher besonders belastet: „Statt Asphalt- und Betonwüsten und Hitzeinseln braucht es mehr Grün in unseren Städten“, so ihre Forderung. „Denn Bäume, Parks, grüne Freiräume und Grünzüge, Gründächer und -fassaden wirken zusammen mit Wasserflächen und Frischluftschneisen wie große kühlende Klimaanlagen.“