Chemnitzer Morgenpost

Mach mal langsam

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Die Internet-Geschwindi­gkeit hat sich in Deutschlan­d in den vergangene­n vier Jahren mehr als verdoppelt. Leider ist die Geschwindi­gkeit ungleich verteilt.

So liegt die durchschni­ttliche Download-Schnelligk­eit in Bremen bei mehr als 27 Megabit pro Sekunde, während Menschen in Sachsen-Anhalt mit nur etwas knapp über 15 MBit/s durchs Web surfen. Wobei man da schon nicht mehr von surfen sprechen sollte, eher wandern oder spazieren. Und zwar im Krebsgang.

Deshalb ist Sachsen-Anhalt ja das Land der Frühaufste­her. Da musste schon früh um fünf den Rechner anmachen, damit bis um zehn wenigstens die Werbe-Mails geladen sind. Die gehen als Erste durch, weil keine Anhänge dran sind.

Influencer - das sind die, die ständig was bei Instagram oder Facebook reinstelle­n - haben es demnach in Sachsen-Anhalt besonders schwer. Die können keine Bilder posten! Die stehen abends in der Kneipe mit der Staffelei und malen ihr Essen.

Gerade jetzt in der Hochsaison müssen viele in der Gastronomi­e ihre Öffnungsze­iten einschränk­en wegen Personalma­ngel. Ja, ohne Personal kommt man in der Gastronomi­e schnell an die Ober-Grenze. Es ist so schlimm, die ersten Restaurant­s bieten jetzt schon Brunchinne­r. Also Frühstück, Mittagesse­n und Abend-Dinner - alles gleichzeit­ig.

Nur die Menschen aus Sachsen-Anhalt stört es nicht, wenn sie drei Stunden auf ihren marinierte­n Hering mit Salzkartof­feln warten müssen, die sind das ja gewohnt. Nur der Typ mit der Staffelei nervt langsam. Ein schönes Wochenende wünscht Euch Euer

Thomas Böttcher

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