Vier Kapitäne für ein SGD-Hallelujah
Hartmann, Kreuzer, Müller und Wiegers
DRESDEN - Ein Kapitän - wie langweilig. Dynamo-Trainer Cristian Fiel hat gestern auf der Pressekonferenz in der Gläsernen Manufaktur in Dresden gleich vier bekanntgegeben: Marco Hartmann, Niklas Kreuzer, Jannik Müller und Patrick Wiegers. „Genau in dieser Reihenfolge“, sagt der 39-Jährige. Vier Kapitäne für ein Hallelujah!
Heißt: Spielt Hartmann, trägt er die Binde. Spielt er wie zum Auftakt morgen gegen Nürnberg nicht, dann rückt Kreuzer nach. Kommt auch er nicht zum Einsatz, darf Müller das Team aufs Feld führen. Eine etwas ungewöhnliche Maßnahme, die Fiel aber verteidigt. „Ich kenne das aus Spanien so“, wie er sagt. „Ich mache das, weil ich vier bestimmt habe, die am längsten im Verein sind.“Das wiederum ist sehr gut nachvollziehbar und bringt zudem einen Fakt mit, der zur Pressekonferenz gänzlich unerwähnt blieb: Patrick Ebert ist damit als Vize-Kapitän abgesägt worden. Auch er trug die Binde im Vorjahr öfters in Vertretung für Marco Hartmann. Von „Ebi“war keine Rede. Ob es alleine Leistungsgründe hat? Reine Spekulation.
Ein Fingerzeig ist aber Fiels Aussage, was er sich denn von seinen vier Spielführern erwartet. „Ich erwarte von ihnen, dass sie, wenn etwas in der Kabine mal nicht läuft, einschreiten. Sie wissen, wie ich denke, und was ich erwarte, auf dem Spielfeld und drumherum. Sie sollen die Mannschaft mitnehmen. Das fehlte mir im Vorjahr ein bisschen.“Das Quartett soll also vorangehen, sportlich wie menschlich.
Kreuzer geht nun also als einer von vier Kapitänen in die neue Spielzeit. Ein große Überraschung ist es nicht. Er hat sich das Standing erarbeitet. „Es ist natürlich eine große Ehre und es erfüllt mich mit sehr viel Stolz, dass ich jetzt in der Position bin“, freut er sich auf seine Funktion, die er vielleicht schon morgen ausführen darf. Er weiß aber auch: „Es hilft mir nicht, auf dem Platz bessere Leistungen zu bringen.“Aber es macht das Kreuz breiter ...
Thomas Nahrendorf