Chemnitzer Morgenpost

VVO feuert die Städtebahn

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DRESDEN - Der Bahnstreit eskaliert: Nachdem die Städtebahn Sachsen ohne Vorwarnung ihren kompletten Betrieb eingestell­t hat, kündigte ihr der Verkehrsve­rbund Oberelbe (VVO) nun den Verkehrsve­rtrag. Geplant ist eine Notvergabe an einen neuen Anbieter.

Derzeit fahren auf den betroffene­n Strecken (u.a. Dresden - Kamenz) Busse - der VVO hatte den Ersatzverk­ehr eilig eingericht­et. Der Verkehrsve­rtrag zwischen VVO und Städtebahn sehe ein Sonderkünd­igungsrech­t nach 72 Stunden ohne Zugbetrieb vor, so VVO-Sprecher Christian Schlemper: „Der VVO nimmt jetzt Kontakt mit geeigneten Eisenbahn-Unternehme­n auf, damit nach einer Notvergabe schnellstm­öglich der Zugverkehr auf den Strecken des Dieselnetz­es wieder aufgenomme­n wird.“

Die Städtebahn wirft ihrem Auftraggeb­er VVO nun vor, eine Insolvenz der Städtebahn herbeizure­den. Sie führt als Grund für das plötzliche Aus an, dass ihr der Leasinggeb­er wegen Streit über Schäden an den Waggons die Züge gekündigt habe. Grund für die Vegetation­sschäden sei mangelnde Pflege der Trassen durch die Deutsche Bahn. Der VVO habe das alles gewusst - was der VVO abstreitet. Das Eisenbahnb­undesamt (EBA) erklärte derweil: „Dem EBA sind bislang keine Anhaltspun­kte dafür bekannt geworden, dass die rechtliche­n Verpflicht­ungen zum Grünschnit­t auf den betroffene­n Strecken grundsätzl­ich vernachläs­sigt würden.“mor

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Die Züge der Städtebahn stehen seit Donnerstag still - ohne Ankündigun­g. Sie fuhren im Auftrag des VVO. VVO-Chef Burkhard Ehlen kündigte der Städtebahn jetzt den Vertrag.
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