Raser hängt die Polizei ab
DRESDEN - Rasend in die Haft zurück? Weil sich Martin F. (44) ein Rennen mit der Autobahnpolizei lieferte, drohen ihm nicht nur bis zu zwei Jahre Knast nach dem neuen Anti-Rasergesetz (Paragraf 315d). Ihm könnte der mögliche Knast-Aufenthalt sogar verlängert werden. Denn der Ex-Polizeiobermeister stand bei der Hatz im Februar unter Bewährung!
Im BMW 330d (von 0 auf 100 in 6,2 Sekunden) fuhr Martin von seinem damaligen Heimort in Bayern zu seinen Eltern nach Sachsen. Auf der A 4 raste er an einer Zivilstreife (Provida-Messtechnik) vorbei, einem BMW 335 (von 0 auf 100 in 4,9 Sekunden). „Wir nahmen sofort die Verfolgung a ten das Video ein , so der Beamte vom Autobahnrevier.
Es entstand ein rasanter Streifen über 20 Minuten! Der 330 „flog“förmlich dem 335 davon, beide Boliden waren am Limit: bis zur Abfahrt Dresden-Altstadt, wieder auf die A 4 in die Gegenrichtung, um über die A 17 zu brettern. „Höhe Brabschützer Berg fuhr er 246 km/h“, so der Beamte. „Dort sind 100 erlaubt! Und im Tunnel Altfranken, wo 80 erlaubt sind, fuhr er 222 km/h.“Erst danach hätte der Raser auf Blaulicht und Sirene reagiert und angehalten.
„Ich war psychisch labil. Meisollte das Sorgerecht entzogen werden. Und ich hatte ein Drogenproblem“, sagte Martin F., der seinen Job bei einer bayerischen Eliteeinheit 2007 aufgab, um ein Spielcasino zu eröffnen. „Der BMW hinter mir hatte ein Münchner Kennzeichen. Ich dachte, das sind Leute, die mich bedrohen wollen“, sagte der Ex-Beamte, der wegen Körperverletzung schon vier Jahre Haft kassiert hatte. Er war vorzeitig auf Bewährung draußen, als er sich die irre Hatz leistete. Möglich, dass er nun noch den Rest absitzen muss, plus die Strafe für die Raserei. Urteil folgt. sts