Hülkenberg vor dem Aus bei Renault
SPA - In der Formel 1 genießen Lewis Hamilton & Co. den Sommerurlaub. Längst nicht so unbeschwert dürfte Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas die Auszeit bis zum GP von Belgien in Spa am 1. September verbringen.
Der Finne muss wegen schwankender Leistungen um seine Zukunft im Silberpfeil bangen. Bis Ende des Monats will das Team beschließen, ob der 29-jährige WM-Zweite auch im nächsten Jahr bleiben darf oder durch Testpilot Esteban Ocon ersetzt wird.
Die Entscheidung könnte den Fahrermarkt pünktlich zur Rückkehr aus der Sommerfrische mächtig in Schwung bringen und auch die weitere Karriere von Nico Hülkenberg beeinflussen. Der Franzose Ocon wird nicht nur für die Rolle des Hamilton-Kollegen bei Mercedes gehandelt, sondern auch als Nachfolger von Hülkenberg bei Renault. „Esteban hat jede Menge Talent, Ehrgeiz, und er hat sich durch schwere Zeiten gekämpft“, lobte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
Der 22-Jährige konnte sein Talent in der Formel 1 schon in 50 Rennen beweisen, musste nach der Übernahme des Force-IndiaTeams durch Milliardär Lawrence Stroll aber dessen Sohn Lance Platz machen. Ein weiteres Jahr als Mercedes-Ersatzmann will auch Boss Wolff ihm nicht zumuten. „Wir würden Estebans Karriere nicht sabotieren. Er verdient eine Chance“, sagte der Österreicher.
Renault gilt als interessiert, zumal Routinier Hülkenberg im dritten Jahr beim Werksteam in der Kritik steht. „Immer, wenn Nico kurz davor ist, Großes zu erreichen, entgleitet es ihm. Er sabotiert sich selbst“, sagte Teamchef Cyril Abiteboul, nachdem der Emmericher in Hockenheim mit einem Ausrutscher im Regen ein mögliches Podium verschenkt hatte. „Seien wir ehrlich. Im Moment prüfen wir die Optionen, die wir für die Zukunft haben. Nico weiß das“,so Abiteboul.
Der Rheinländer spürt den Druck. „Es war schwierig, das zu schlucken“, sagte Hülkenberg zu den Aussagen seines Teamchefs. In 168 Grand Prix hat es der 31-Jährige noch nicht einmal auf einen Podestplatz geschafft - dieser ungeliebte Rekord klebt an seinem Image. Doch er bleibt Zweckoptimist: „Es wird eine Zukunft geben. In der Formel 1.“