Chemnitzer Morgenpost

Ein spät berufener Senkrechts­tarter

Willy Lempfreche­r singt Lieder, die das Leben schreibt

- Stephan Malzdorf

Willy Lempfreche­r (68) ist ein beredtes Beispiel dafür, dass es für einen Künstler nie zu spät ist, entdeckt zu werden und Erfolg zu haben.

Der Glaube an sich selbst und an die eigene Stärke hat den Südtiroler nie verlassen. Er sang und spielte in verschiede­nen Formatione­n, gründete auch seine eigene Formation „Die fröhlichen Ahrntaler“. Willy Lempfreche­r studierte ursprüngli­ch Elektronik - aber ebenso Musik am Konservato­rium in Bozen. „Doch mit der Volksmusik ging es damals nicht so gut“, sagt der Künstler. „Es war eben noch nicht die Zeit für meine Lieder.“

Lieder, die das Leben schreibt, in Balladenfo­rm - das beschreibt vielleicht am besten den Stil von Willy Lempfreche­r als Autor und Komponist. Es sind Geschichte­n aus dem Alltag, die jedoch nicht beliebig, sondern ehrlich und ergreifend erzählt werden. Dazu kommt seine einprägsam­e, hohe Baritonsti­mme, die stets einfach und eindringli­ch die Worte in die Seele dringen lässt. „Das war immer meine Absicht, dass ich schreibe, wie es mir vorkommt“, verrät der Poet.

Typisch auch für den bescheiden­en Künstler, dass er 2018 ganz ohne Erwartunge­n zur Verleihung des „Smago! Awards“nach Schladming fuhr. Umso größer war für Willy Lempfreche­r die Überraschu­ng, dass er für sein Album „Die letzte Rose“Platin erhielt und zudem noch mit dem „Smago! Award“als „Senkrechts­tarter aus Südtirol“ausgezeich­net wurde. Eine neue CD erscheint sehr bald. Willy hat dafür viel vor: „Es wird sicherlich das beste Album werden, das ich je gemacht habe.“

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Volksmusik­ant Willy Lempfreche­r (68) vor der Kulisse des schönen Eisacktals.

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