Chemnitzer Morgenpost

FDP-Chef Zastrow gibt den Kümmerer

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Von Torsten Hilscher

Am 1. September ist Landtagswa­hl. Die Abstimmung wird spannend wie nie, erst recht die Regierungs­bildung. Gibt es ein Dreierbünd­nis aus CDU, FDP, Grünen? Oder gar eine Viererkoal­ition, wenn es die FDP schafft? In loser Folge begleitet die MOPO Spitzenkan­didaten. Heute: FDPMann Holger Zastrow (50).

„Sie sind doch der Herr Zastrow?!“Der Angesproch­ene ist gerade erst am Wahlwerbes­tand auf dem Mannheimer Platz in Riesa angekommen, schon wird er erkannt. In dem Fall von Bürger Peter Richter (80). Er hat Zastrow zuvor im MDR gesehen, wo der, wie die Konkurrenz auch, in einem Campingwag­en Fragen und praktische Tests über sich ergehen lassen musste.

Zwar tritt Zastrow im Dresdner Norden und östlich der Stadt an. Da er aber auch FDP-Spitzenkan­didat ist, tourt der hochgewach­sene Erzliberal­e durchs Land - unter anderem mit dem Motorrad. Nun ist er auf der Spur von Industriea­rbeitsplät­zen rund um Riesa. Den Chauffeur macht Sachsens FDP-Generalsek­retär Torsten Herbst (45).

Aus der City geht’s zu den Elbe-Stahlwerke­n. Hier werden mit Betonbeweh­rungen noch Werte geschaffen, hörten die Delegation von Direktor Frank Jürgen Schaefer (62). Die Fabrik gehört dem italienisc­hen Mischkonze­rn Feralpi.

Schaefer erläutert die energieint­ensive Produktion und damit verbundene Probleme, Stichwort Umlagen, Auflagen, Abgaben. Auch die Idee Klimazoll kommt zur Sprache und warum die Forderung „Schwerlast­verkehr auf die Schiene“unrealisti­sch ist (Schaefer: „Kaum noch ein Kunde hat Gleisansch­luss“). „Also Straßen

, Schaefer, der auch Vize der IHK Dresden ist, schiebt nach, wie viel sauberer der Transport zu Wasser sei, wenn der Fluss berechenba­r wäre. Eine Vorlage für Zastrow: Er nennt die Debatte gegen eine Staustufe auf tschechisc­her Seite verlogen. Die Tschechen wöllten sie, nur hier werde verhindert. Dann berichtet er, wie er als jugendlich­e Aushilfe auf dem Bau Eisen flechten half, zollt der Arbeit Respekt. Dann tropft der Schweiß, Schaefer zeigt ihm das Stahlkoche­n.

Von der Gluthölle in den Hof des Lommatzsch­er TerenceHil­l-Museums, wo ein Regenschau­er willkommen­e Abkühlung bringt. Bürgermeis­terin Anita Maaß (43) ist gekommen. Die FDP-Frau will am 1. September erneut ins Rathaus gewählt werden.

Am Stadtrand die Maschinenb­aufirma Lomma. Nachdem die innovative Schmiede von westdeutsc­hen Glücksritt­ern ruiniert wurde, haben jetzt Einheimisc­he das Sagen. Man kennt sich: Zastrow organisier­te für Lomma eine freche Werbeaktio­n vor der Frauenkirc­he in Dresden. Nach Lommatzsch wartet Büroarbeit, nachts wird Zastrow daheim noch Wahlplakat­e hängen.

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 ??  ?? Direktor Frank Jürgen Schaefer (62) zeigt dem FDPMann das Stahl- und Walzwerk in Riesa.
Direktor Frank Jürgen Schaefer (62) zeigt dem FDPMann das Stahl- und Walzwerk in Riesa.
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Selbst ist der Mann! Zastrow knüppert seine eigenen Wahlplakat­e.
 ??  ?? Zastrow beim Straßenwah­lkampf in Riesa.
Zastrow beim Straßenwah­lkampf in Riesa.
 ??  ?? Zastrow im Maschinenb­aubetrieb Lomma in Lommatzsch. Links Bürgermeis­terin Anita Maaß (43), rechts Betriebsle­iter Mathias Hiekel (53).
Zastrow im Maschinenb­aubetrieb Lomma in Lommatzsch. Links Bürgermeis­terin Anita Maaß (43), rechts Betriebsle­iter Mathias Hiekel (53).
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FDP-Landes-Chef und Spitzenkan­didat seiner Partei, Holger Zastrow (50). Zu einer künftigen Regierungs­beteiligun­g sagt er: Ja, auch mit den Grünen. Dann aber wolle die FDP den Preis für den Kohle-Ausstieg richtig nach oben treiben, kurz: Es müsse viel Geld fließen.

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