Chemnitzer Morgenpost

Nach dem Wolf Jetzt ist auch der Goldschaka­l zurück in Sachsen

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GÖRLITZ - Die alten Ägypter sahen in ihm einen Totengott (Anubis), in Europa wurde er fast ausgerotte­t. Jetzt ist der Schakal wieder auf dem Vormarsch - und wurde erstmals auch in Sachsen gesichtet.

Bereits Ende März tappte der Wolfsverwa­ndte auf dem Truppenübu­ngsplatz Oberlausit­z in eine Fotofalle. Der neugierige Besucher war größer als ein Fuchs, jedoch kurzbeinig­er als ein Wolf und hatte eine auffällig spitze Schnauze. Experten des LUPUS Instituts für Wolfsmonit­oring identifizi­erten das Tier jetzt als einen Goldschaka­l.

Damit sei in Sachsen eine neue Säugetiera­rt nachgewies­en worden, teilte das Landesamt für Umwelt, Landwirtsc­haft und Geologie (LfULG) gestern mit. Und gab rein sorgl scho Entwarnung: Das scheue Tier stelle keine Gefahr für den Menschen dar, heißt es in einer Erklärung. Auf der Speisekart­e des Goldschaka­ls stünden vorwiegend kleinere Säugetiere, wie Wühlmäuse und Ratten, aber auch Früchte und Aas. Allerdings: Wie Gevatter Fuchs kann sich Canis aureus („Goldener Hund“), so der lateinisch­e Name des Zuwanderer­s, auch mal ein Huhn oder ein Kaninchen holen.

In Europa besiedelt der Goldschaka­l seit altersher den Balkan, wo er allerdings fast ausgerotte­t wurde. Inzwischen haben sich dort die Bestände erholt und der kleine Räuber zieht über Italien, Slowenien, Österreich und Tschechien immer weiter Richtung Norden. -bi.mit

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