„Jetzt fühlt es sich richtig an“
Mit einem unentschlossenen Mix aus Härte und Humor wusste der „Tatort“aus Dresden lange nicht so recht zu überzeugen. Mit geänderter Besetzung legte der MDR im Frühjahr plötzlich den Knaller der letzten „Tatort“-Saison hin. Die MOPO sprach mit MDR-Fernsehspielchefin Jana Brandt (54) über die Neuausrichtung.
Jana Brandt: „Das Nest“war mehr als ein bloßer Kriminal-Thriller, erzählt wurde vor allem eine tiefgründige Geschichte über Vertrauen und Misstrauen. Dies spiegelt sich sowohl im Kriminalfall als auch in der anfangs schwierigen Zusammenarbeit von Gorniak und Winkler wider. Mehr hätten wir uns für Cornelia Gröschels Einstieg nicht wünschen können: ein beeindruckend inszenierter, spannender Fall und zwei Kommissarinnen, die nicht nur um ihr berufliches Überleben kämpfen müssen. Und nicht zu vergessen: die eindrucksvolle Rolle Martin Brambachs.
Die „Tatort“-Filme aus Dresden sollen spannend, emotional, aber auch unterhaltsam sein. Wir bewegen uns letztlich immer zwischen Drama und Thriller und folgen zwei Ermittlerinnen und ihrem Chef, die von den Fällen emotional
bewegt werden.
Wir sind sehr stolz darauf, das erste weibliche „Tatort“-Ermittlerduo in Dresden an den Start gebracht zu haben, sowohl in der neuen als auch in der alten Konstellation. Was die Tonalität der Filme angeht, sind wir tatsächlich leichter gestartet und haben uns gemeinsam in eine kraftvollere Richtung entwickelt. Das ursprüngliche Konzept war sehr gut und eine gute Ausgangsbasis, um mit unseren Darstellerinnen und Darstellern sowie den Kreativen weiterzugehen, etwas auszuprobieren, bis es sich für alle richtig anfühlt. Und das tut es jetzt.
Unsere „Tatort“-Filme aus Dresden hatten viele gute Kritiken und überzeugende Quoten. Uns haben auch die ersten Episoden aus der Feder von Ralf Husmann viel Freude gemacht. Wir wollen auch in den zukünftigen Filmen nicht auf Humor verzichten. Unsere Schauspielerinnen und Schauspieler haben das Format, alles spielen zu können.
Mit „Das Nest“wurde die Zusammenführung des neuen Ermittlerinnen-Duos erzählt, gestern nun wurde ihr erster „richtiger“Fall „Nemesis“gezeigt. Wie langfristig planen Sie mit dem Team Gröschel, Hanczewski und Brambach?
Bis dass der Tod uns scheidet! Das kann „lebenslänglich“bedeuten. Gerade sind wir mit unserer Konstellation sehr glücklich! hn