Schäden und Verspätungen So wütete das Unwetter-Tief
in heftiges Unwetter fegte in der Nacht zu gestern quer durch Sachsen und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Sturmböen der Stärke 9 knickten Bäume um und deckten Dächer ab. Regenmassen fluteten Straßen und Keller. Die nächsten Gewitter könnten schon bald folgen.
Tief „Bernd“wütete von Leipzig her gen Osten. Allein in der Feuerwehrleitstelle Dresden (mit Raum Meißen und Osterzgebirge) gingen ab etwa 22 Uhr 114 wetterbedingte Notrufe ein. „Der Schwerpunkt lag im Landkreis Meißen“, so Feuerwehrsprecher Michael Katzsch. Hier pfiff der Sturm tatsächlich mit Stärke 9.
Doch auch in Dresden rückten die Retter zu elf Einsätzen aus: An der Nossener Brücke war ein Baum auf die Fahrbahn gefallen. An der Radeburger Straße mussten die Kameraden einen schweren Baum von einem Smart ziehen. Zwischen Leipzig und Dresden (bei Gröbern) wurde ein Regionalexpress evakuiert, weil Bäume und Gestrüpp auf den Gleisen lagen. Die 80 Fahrgäste mussten mit Ersatzbussen nach Dresden gebracht werden. In Obercunnersdorf in der Lausitz riss der Sturm eine Linde um, die auf ein Dach kippte und einen Teil der Ziegel zerschlug.
Tief „Bernd“ließ auch den Westen Sachsens nicht aus. Das Stadtfest in Zwickau musste abgebrochen werden, auch das Highfield Festival am Störmthaler See bei Großpösna (Landkreis Leipzig) wurde kurzzeitig unterbrochen. In Oberlungwitz riss der abgebrochene Ast einer Eiche die Stromleitung ab.
„Die Gewitter waren sehr intensiv“, so Jens Oehmichen vom Wetterdienst in Leipzig. Dass „Bernd“noch mal hier und da in Sachsen aufblitzt, ist nicht ausgeschlossen: Vom Erzgebirge kommend werden heute neue Schauer erwartet. Oehmichen: „Es kann durchaus gewittern, aber wohl nicht in der Intensität.“am