Krankenpfleger soll schwerbehindertes Kind mehrfach missbraucht haben
LEIPZIG - In Leipzig soll ein Kinderkrankenpfleger während der Nachtwache ein schwerbehindertes Mädchen (12) mehrfach sexuell missbraucht haben. Seit gestern wird dem Mann der Prozess gemacht.
Die Kapuze über den Kopf gezogen, einen Aktenordner vor dem Gesicht - als Peter F. (53) gestern den Gerichtssaal betrat, wollte er von niemandem erkannt werden. Denn das, was ihm die Anklage vorwirft, gehört wohl zu dem Schändlichsten, was das Leipziger Landgericht bisher verhandeln musste.
Laut Staatsanwaltschaft war der Mitarbeiter eines Intensivpflegedienstes zwischen Oktober 2018 und März 2019 für Nachtwachen am Bett eines 2006 geborenen Mädchens eingeteilt. Aufgrund eines schweren Hirnschadens muss das Kind rund um die Uhr medizinisch betreut werden.
Laut Anklage soll der Pfleger die Nachtdienste im Elternhaus der Patientin in mindestens fünf Fällen für seine sexuellen Perversionen ausgenutzt haben. So soll er das Kind sexuell missbraucht und die Schweinerei auch noch mit dem Handy gefilmt haben. Im März erwischte der Vater des Mädchens den Perversen und alarmierte die Polizei.
Vor Gericht gab Peter F. gestern eine längere Erklärung ab. Da zuvor die Öffentlichkeit ausgeschlossen wurde, war nicht zu erfahren, ob er die ihm vorgeworfenen Taten einräumte. Am kommenden Dienstag will das Gericht das Urteil verkünden - dann wieder öffentlich. -bi.