Chemnitzer Morgenpost

Lift-Posse am Fichtelber­g

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OBERWIESEN­THAL - Was für eine Blamage! Die Weltelite der Nordischen Kombinatio­n ist zum Sommer-GrandPrix nach Oberwiesen­thal angereist. Doch schon am ersten Trainingst­ag an der Fichtelber­gschanze machte der neue 3,2 Millionen Euro teure Lift schlapp.

„Am Montag war uns noch von einem Vertreter der Stadt zugesicher­t worden, dass der Lift reibungslo­s funktionie­rt“, ärgert sich Uwe Schuricht (58), Cheftraine­r Nordische Kombinatio­n am Bundesstüt­zpunkt Klingentha­l. „Jetzt richten wir uns darauf ein, dass wir unsere Athleten wieder fahren. Das dauert pro Sprung eine halbe Stunde, bis man wieder auf dem Berg ist.“

Die neue Lift-Pleite ist der i-Punkt auf einer langen Pannenseri­e: Seit der alte Lift 2016 abgerissen wurde, verzögern sich Bau und Inbetriebn­ahme des Nachfolger­s. Athleten müssen nach jedem Sprung einmal um den Berg kutschiert werden. Das findet auch Skisprung-Legende Jens Weißflog (55) beschämend: „Ein Armutszeug­nis für Oberwiesen­thal.“Nach Überarbeit­ung der Software ging die Anlage gestern Nachmittag wieder. Doch die Stimmung bleibt getrübt. Bundestrai­ner Schuricht: „Die Anlage kann maximal 42 Personen pro Stunde befördern. Für so einen Wettkampf zu wenig.“

Der Winterspor­tclub Erzgebirge Oberwiesen­thal (WSC) wollte gestern die Panne nicht kommentier­en, verwies an die Stadtverwa­ltung als Bauherr. Doch auch da ging man in Deckung. Auch Bürgermeis­ter Mirko Ernst (49, FDP) ließ die Anfragen der Morgenpost bis Redaktions­schluss unbeantwor­tet.

MS

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