Mord-Drohung gegen Ministerin
„Kehle durchschneiden“
BRANDIS - Der Verfall der Sitten im Umgang miteinander hat im Freistaat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Vor einem Auftritt im Landkreis Leipzig wurde der sächsischen Gleichstellungsund Integrationsministerin Petra Köpping (61) unverhohlen angedroht, ihr „die Kehle durchzuschneiden“. Die SPD-Politikerin bekam umgehend Personenschutz.
Dass sie einmal Bodyguards für eine Lesung benötigen würde, hätte sich Petra Köpping vor wenigen Wochen noch nicht vorstellen können. Gestern war es Realität. Personenschützer des LKA begleiteten die Politikerin nach Brandis, wo sie im dortigen „Leseladen“ihre Streitschrift „Integriert doch erst mal uns“vorstellte. Polizisten des Grimmaer Reviers hatten zusätzlich rund um den Veranstaltungsort ihren Streifendienst verstärkt.
Was war geschehen? Vor etwa einer Woche habe sie per Mail eine unverholene Morddrohung bekommen, sagte Köpping zur Morgenpost. „Gedroht wurde, dass mir die Kehle durchgeschnitten wird. Also sehr konkret. Furchtbar.“Der anonyme Droher bezog sich direkt auf die Veranstaltung in Brandis. Köpping gab die Mail an die Polizei weiter. Das LKA stufte die Politikerin daraufhin in eine höhere Gefährdungsstufe ein und gewährte Personenschutz.
Eine Absage der Veranstaltung sei keine Option gewesen, betonte Köpping. Schon einmal sei sie im Zuge eines Besuchs der 20 Kilometer östlich von Leipzig gelegenen Kleinstadt bedroht worden. Die Polizei hat nach der neuerlichen Hass-Mail Ermittlungen aufgenommen. Köpping: „Ich hoffe, dass diesmal aufgeklärt wird, wer dahintersteckt.“-bi-/mor