In Sachsen werden bald wieder Flugzeuge gebaut

LEIPZIG - Erstmals seit 60 Jahren sollen in Sachsen wieder Flugzeuge gebaut werden. Das US-amerikanische Luft- und Raumfahrtunternehmen Sierra Nevada Corpora

tion (SNC) will am Leipziger Airport für rund 80 Millionen Euro eine Flugzeugwerft errichten, in der ab 2023 der Kurzstreckenflieger Dornier 328 montiert werden soll.

Es war das „Bonbon“zur Nationalen Luftfahrtkonferenz, die gestern in Leipzig stattfand. Gemeinsam mit Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (45, SPD) gab das Management von SNC und dessen Tochterunternehmen 328 Support Services Details der Ansiedlungspläne bekannt.

Auf einem Grundstück in Flughafennähe wird die von den Investoren eigens gegründete DRA GmbH ab 2020 mehrere Produktionshallen und eine Endmontagelinie errichten. Die soll dann im

Jahr 2023 in Betrieb gehen. Gebaut wird eine modifizierte Version des Kurzstreckenflugzeugs Dornier 328, die bis zu 39 Passagieren Platz bietet. Rund 250 direkte Arbeitsplätze hängen an der neuen Flugzeugwerft. Der Freistaat fördert die Ansiedlung mit bis zu 6,5 Millionen Euro, wie Wirtschaftsminister Dulig sagte: „Der Investor kann in Sachsen auf eine hohe Luft- und Raumfahrtexpertise zurückgreifen und findet hier eine hervorragende Forschungslandschaft vor.“

Etwa 7 000 Menschen arbeiten derzeit in Sachsens Luftund Raumfahrtindustrie, die aktuell aus 160 Unternehmen und Forschungseinrichtungen besteht. Der Freistaat soll nun sogar einen eigenen Koordinator für Luft- und Raumfahrt bekommen, wie Ministerpräsident Michael Kretschmer (44, CDU) gestern ankündigte.

Zukunftsvision: Ein Gast der Leipziger Luftfahrtkonferenz steht vor einem elektrischen Versuchsflugzeug - einer Dornier 228. Wirtschaftsminister Martin Dulig (45, SPD, l.) sitzt gemeinsam mit Dave Jackson, Geschäftsführer der DRA GmbH, im Cockpit der neuen D328, die ab 2023 in Leipzig gebaut werden soll.