Kandidaten-Duo will
Visionen für die SPD
D as Zitat bleibt unvergesslich: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, hatte Altkanzler Helmut Schmidt rund um den Wahlkampf 1980 konstatiert. Woran es seiner SPD derzeit am meisten mangelt, um wieder eine halbwegs ansehnliche Rolle in der Bundespolitik zu spielen, vermag wohl auch kaum ein Mediziner zu diagnostizieren. W as festzuhalten bleibt: Durch das Auswahlverfahren um die Parteispitze ist zumindest ein bisschen Leben in den Reihen der Genossen. Und vielleicht ist die eine oder andere Idee für die Zukunft - ungeachtet des zu erwartenden Debakels bei zwei Landtagswahlen am Sonntag - durchaus hilfreich, um die SPD wieder mehrheitsfähig zu machen. D er Ausstieg aus der GroKo ist längst überfällig. Unabhängig von einer Vermögensteuer. Der Einstieg war schon grundlegend falsch. Und eine modernere Struktur würde dem SPD-Apparat bestimmt auch nicht schaden. BERLIN - Totalumbau bei den Genossen? Ein Bewerber-Duo für den SPD-Vorsitz hat nun seine Pläne für eine Parteireform präsentiert: Christina Kampmann (39) und Michael Roth (49) wollen die Führungsriege der SPD verkleinern und die Basis stärker einbeziehen.
Unter anderem wollen die ehemalige NRW-Familienministerin und der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt das Parteipräsidium abschaffen, die Zahl der stellvertretenden Parteivorsitzenden von sechs auf zwei reduzieren und zwei Plätze im Parteivorstand an Mitglieder der Basis verlosen. Das geht aus einem Papier des Kandidaten-Duos mit Vorschlägen für eine SPD-Reform hervor. Auf den Wahllisten der SPD soll jeder fünfte Platz für „kreative Geister“auch ohne Parteibuch offenstehen.
Die Sozialdemokratie verliere seit Jahren an Glaubwürdigkeit und Mitgliedern, argumentieren die beiden Genossen. „Dem wollen wir uns mit