Uli geht, Olli kommt 2020
MÜNCHEN - Am Ende der 40-minütigen Abschieds-Show eines gelöst wirkenden Uli Hoeneß enterte plötzlich ein Überraschungsgast das Podium der Allianz Arena. Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge tauchte zum harmonischen Schlussbild mit dem demnächst scheidenden Präsidenten auf.
Ein Händedruck, eine kurze Umarmung, dann verließ Hoeneß hinter Rummenigge jene Bühne, die ihm zuvor noch mal ganz alleine gehört hatte. Erleichtert wirkte der 67-Jährige, der den Verein glänzend aufgestellt sieht für die Zeit nach ihm, dem Patron vom Tegernsee.
„Meine Frau konnte es bis gestern nicht glauben“, scherzte er über seine „lange gewachsene“Entscheidung, auf der Mitgliederversammlung am 15. November zunächst den Präsidentenposten aufzugeben und danach auch den Aufsichtsratsvorsitz vorzeitig abzugeben. Beide Ämter soll der frühere Adidas-Chef Herbert Hainer übernehmen.
Am Tag nach Hoeneß’ Rückzugsankündigung, der mit der Verpflichtung von Bayern-Legende Oliver Kahn als zukünftiger Vorstandsboss und Rummenigge-Nachfolger spektakulär begann, sollten auf keinen Fall Dissonanzen das Bild eines Vereins trüben, der „in sich ruht“, wie der noch amtierende Präsident stolz verkündete.
Bei der großen Bayern-Zäsur hat Hoeneß die Strippen nochmal nach seinen Vorstellungen gezogen. Er schickt den Weggefährten Rummenigge gleich mit in Rente - wenn auch zeitlich verzögert. Die Fixierung der Personalie Kahn, die gestern Früh verkündet wurde, vervollständigt den Umbruch auf der Führungsebene des Rekordmeisters.
Kahn steigt am 1. Januar 2020 als Neuling ohne eigenes Ressort in den Vorstand der FC Bayern AG ein. Zwei Jahre später soll er Rummenigge, dessen Vertrag am 31. Dezember 2021 endet, an der Spitze ablösen. Kahn unterschrieb einen Fünfjahresvertrag - ein Vertrauensvorschuss.
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