Des Kurfürsten edelste Kleider auf Schloss Augustusburg
Aus Pelz, Samt und Seide
AUGUSTUSBURG - Kurfürstliche Kleider schmücken neuerdings die Ausstellung von Schloss Augustusburg: Kurfürst August (1526-1571) hüllte sich gern in Samt, Pelz und Gold. Eine Nachbildung seiner Gewänder ist nun als Dauerleihgabe ausgestellt.
Das Kostüm entstand für Schauspieler Matthias Brade (†68), der den sächsischen Herrscher 30 Jahre lang bei Führungen und Veranstaltungen verkörperte, bis er vor einem Jahr überraschend verstarb. „Es war die Rolle seines Lebens. Wenn er sein Kostüm anzog, dann war er der Kurfürst“, erinnert sich seine Schwester Undine RösnerEhrlich (65).
Die langjährige Gewandmeisterin des Theaters Junge Generation in Dresden hatte die prächtigen Kleidungsstücke nach dem Vorbild des Altarbildes von Lucas Cranach d. J. (1515-1586) in der Augustusburger Schlosskirche angefertigt. Darauf trägt der Kurfürst ein goldbesticktes Wams, eine mit Bändern verzierte Samthose und einen Mantel mit Pelzkragen. „Ich habe mehrere Jahre daran gearbeitet, bis alles fertig war“, erinnert sich die Schneiderin. Beim Sichten des Nachlasses ihres Bruders war für sie klar: „Dieses Kostüm wollte ich auf keinen Fall verkaufen. Es gehört zur Augustusburg.“
Schlossherrin Patrizia Meyn (46) ist über die Dauerleihgabe hocherfreut: „Das Kostüm ist eine ausgezeichnete Ergänzung unserer Ausstellung zur Jagd und Hofhaltung.“MS