Nachfolger schon in Stellung
Jetzt müssen auch die Blitzer-Warner weg FDP-Chef Zastrow abgetaucht
Selten war Sachsen so bunt wie in den vergangenen Wochen. Selbst in kleinen Dörfern hatten die Parteien vor der großen Wahl geflaggt und plakatiert. Doch das wird sich nun schleunigst ändern. In der Regel muss die Plakatwerbung nämlich innerhalb einer Woche nach der Wahl entfernt werden. Bedauern werden möglicherweise einige Autofahrer, dass damit auch die kuriosen Blitzer-Warnungen der Satirepartei „Die PARTEI“verschwinden. Da hilft nur: Fuß vom Gas ... rok
Alles auf Neustart bei der FDP. Am Montagabend trat der Vorstand geschlossen zum 2. November zurück, auch Holger Zastrow (50) als Landesvorsitzender.
Die Partei hatte mit 4,5 Prozent den Einzug in den Landtag erneut verpasst. Bitter für Zastrow, der an die Wahl sein politisches Schicksal band. Er stand auf Platz 1 der Landesliste und war Direktkandidat. Gestern blieb er von der Bildfläche verschwunden. Dafür krittelte es aus dem Noch-Vorstand: Zastrow habe keinen Nachfolger aufgebaut, die Wahlkampagne sei nur auf ihn zugeschnitten gewesen.
Parallel werden die Startlöcher besetzt. Zastrow-Nachfolger könnte der Chemnitzer Bundestagsabgeordnete Frank Müller-Rosentritt (37) werden, der bereits gehandelt wird und sogar angefragt wurde. Er selbst hält sich noch zurück, verweist aber zugleich auf seine Erfahrung im Bundestag ...
Auch die Vorstandsposten locken. Noch-Vorstand Kristin Franke (37) aus Leipzig signalisiert „Interesse, die Partei voranzubringen“, will aber noch nicht von Kandidatur sprechen. Auch der Meißner Martin Bahrmann (32) und der Chemnitzer Tobias Segieth (37) können sich im Vorstand vorstellen. Selbst FDP-Sachsen-General Torsten Herbst (46) schließt seine Mitarbeit in der Führungsriege nicht aus. mor/TH