Werner-Herrlichkeitgegen Holland? Neuer hofft darauf
HAMBURG - Als Timo Werner die Melodie des neuen Tor-Jingles der Nationalmannschaft vorgespielt wurde, blieb der zur Bestform zurückgekehrte Leipziger völlig ungerührt.
„Das ist was Neues“, sagte der 23-Jährige emotionslos. Mehr Adrenalinschübe als die vom Band eingespielte Musik lösen bei Werner nämlich seine Treffer aus. „Man ist, wenn man ein Tor erzielt, nicht darauf bedacht, stehen zu bleiben und dem Jingle zuzuhören“, erzählte der nach seiner vieldiskutierten Vertragsverlängerung beim Bundesliga-Spitzenreiter RB Leipzig glänzend in die Saison gestartete Top-Torjäger.
Natürlich will Werner alles dafür tun, dass am Freitag in der EM-Qualifikation gegen die Niederlande (20.45 Uhr/RTL) der von den Fans gewählte Song „Kernkraft 400“von Zombie Nation möglichst oft im Hamburger Volksparkstadion ertönt. Er hat wieder Stabilität und Selbstvertrauen gefunden, was ihm auch DFB-Direktor Oliver Bierhoff erfreut attestierte. Mit fünf Toren ist Werner der erfolgreichste deutsche Angreifer nach drei Bundesliga-Spieltagen.
„Es ist natürlich so, dass es dich als Spieler beschäftigt, wenn du nicht weißt, wo geht es hin, wie sehen die Perspektiven aus“, sagte Bierhoff. „Timo tut es gut, in gewohntem Ambiente weiter zu reifen.“
Ausgerechnet ein Münchner freut sich ebenfalls über die wieder erreichte Topform des Leipzigers. „Für die Nationalmannschaft ist es super, dass Timo gut drauf ist“, sagte Kapitän Manuel Neuer. Nach dem Doppel-Spieltag im Deutschland-Trikot gegen Holland und Nordirland kann es aus dessen Sicht mit der Werner-Herrlichkeit aber auch wieder vorbei sein. Nach der Länderspielpause treten die Bayern zum Bundesliga-Topspiel in Leipzig an. „Da kann er sich ein bisschen rausnehmen“, sagte Münchens Keeper Neuer lächelnd zum neben ihm sitzenden Werner.