Zverev raus! „In den letzten 18 Monaten nicht verbessert“
NEW YORK - Das Urteil von Boris Becker nach Alexander Zverevs Aus bei den US Open war knallhart. „Er hat sich in den letzten 18 Monaten als Spieler nicht verbessert“, kritisierte das Tennis-Idol, nachdem die deutsche Nummer eins in New York klar im Achtelfinale gescheitert war.
„Für mich ist das Spiel ein bisschen zu eindimensional, zu lesbar für den Gegner“, meinte Becker weiter. Und so konnte sich auch Diego Schwartzman, dieser kleine, bissige Argentinier, bei Zverevs verdienter 6:3, 2:6, 4:6, 3:6-Niederlage auf dessen Berechenbarkeit verlassen - denn wie so oft in den vergangenen Wochen warf sich der Hamburger quasi selbst aus dem Turnier.
Gerät Zverev unter Druck, verkrampft er zudem schnell, weicht weit hinter die Grundlinie zurück und der zweite Aufschlag wird zur Zitterpartie. 17 Doppelfehler servierte der 22-Jährige gegen Schwartzman - einmal mehr ein katastrophaler Wert für den Weltranglisten-Sechsten.
Als „das Übliche“, bezeichnete Zverev diesen Umstand deshalb mit dem Humor der Verzweiflung. Dennoch fand er auch versöhnliche Töne: „Ich habe schwere Matches gewonnen, mein Tennis hat sich verbessert. Das ist das Positive, das ich mitnehme.“
Auch Julia Görges (Bad Oldesloe) flog bei den US Open raus. Die 30-Jährige wollte sich nicht über ihre vergebene Riesenchance ärgern, als sie gegen die Kroatin Donna Vekic einen Matchball bei eigenem Aufschlag nicht nutzen konnte. „Ich glaube, dass ich auf sehr viele positive Dinge in diesem Match zurückblicken kann“, sagte sie nach dem bitteren 7:6 (7:5), 5:7, 3:6.