CDU bleibt beim Rößler statt Dom
Von Juliane Morgenroth DRESDEN - Die CDU hat entschieden: Matthias Rößler (64, CDU) soll Landtagspräsident bleiben. Bei der geheimen Abstimmung in der Fraktion setzte er sich deutlich gegen seine bisherige Stellvertreterin Andrea Dombois (61, CDU) durch - mit Hilfe von Ministerpräsident Michael Kretschmer (44, CDU). Ob Dombois künftig Vize-Präsidentin bleiben kann, ist offen.
Mit 74,4 Prozent wurde Rößler als CDU-Kandidat für das Amt nominiert, Dombois bekam knapp 26 Prozent. In der konstituierenden Sitzung des Landtages muss Rößler dann eine Mehrheit bekommen. Der Posten steht der CDU als stärkste Kraft zu. Rößler hat ihn seit 2009 inne.
Ihm kamen nicht zur taktische Überlegungen zugute, den erzkonservativen CDU-Flügel mit Blick auf ein „Kenia“-Bündnis zu befrieden. Auch hatte sich Ministerpräsident Michael Kretschmer (44, CDU) vor der Wahl für ihn ausgesprochen. „Da ist man natürlich in einer schwierigen Situation“, so Dombois nach ihrer Niederlage. Sie sehe sich aber nicht als Verliererin.
Rößler selbst hatte für sich geworben, dass er in unruhigen Zeiten für eine konsequente Sitzungsleitung stehe, für das Durchsetzen der Regeln. Doch auch Dombois ist bereits seit 1994 Vize-Landtagspräsidentin. Ihre Chance, dies zu bleiben, ist unklar. Der AfD steht aufgrund ihrer Stärke ein Vizeposten zu. Der andere Vize könnte zur Verhandlungsmasse in den Koalitionsverhandlungen werden.
Rößler, Gegner des avisierten Bündnisses aus CDU, Grünen und SPD: „Wir werden sehen, wie weit wir kommen. Wir haben uns jetzt auf den Weg gemacht und sind da auch hoffnungsfroh, dass das gelingen könnte.“Die CDU zeige immer Geschlossenheit, wenn es um etwas Wichtiges gehe.