Chemnitzer Morgenpost

Planenschl­itzer vor Gericht

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DRESDEN - Sie sind der Albtraum der Brummi-Fahrer. Während diese auf Rastplätze­n schlafen, schlagen „Planenschl­itzer“zu, räumen bundesweit die Tieflader leer. Gegen drei mutmaßlich­e Mitglieder einer solch internatio­nal agierenden Bande wird jetzt am Landgerich­t Dresden verhandelt.

Adrian (34), sein Bruder Mateusz W. (31) und Kumpel Robert Z. (31) richteten laut Anklage einen Schaden von mehr als 420 000 Euro an. Gemeinsam mit anderen Mitglieder­n wurden die Parkplätze ausgekunds­chaftet, fuhren mindestens zwei Täter-Autos vor. Ein Fluchtfahr­zeug und ein Transporte­r, um die Beute schnellstm­öglich nach Polen zu bringen, wo sie verscherbe­lt wurde.

Laut Staatsanwa­lt schlitzte vor allem Bautechnik­er Adrian in Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz entlang der Autobahnen Planen auf. Andere Bandenmitg­lieder luden ganze Paletten um. So verschwand­en unter anderem 2 600 Kilo Kaffee, 208 Autoreifen, 148 Kaffeemasc­hinen, 1400 Sportschuh­e, 67 Staubsauge­r, 53 Fahrräder.

Laut Anklage agierte das Trio im Oktober 2017 gemeinsam am Rastplatz bei Nossen, wo sechs Planen aufgeschli­tzt und 190 Flachbild-Fernseher geklaut wurden. Der Transporte­r mit der Beute wurde kurz vor Polen gestoppt. Den Tätern gelang die Flucht über die Grenze. Ende 2018 wurden die Brüder nach einem Beutezug bei Plauen gefasst.

Während Robert Z. auf freiem Fuß ist, sind Mateusz und Adrian noch in U-Haft. Ob sie im Prozess aussagen, ist noch unklar. Die Kammer hat vorerst 13 Prozesstag­e geplant. Ein Urteil fällt nicht vor Jahresende. sts

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