Tradition im Wechselton
Die Tradition ist lang, denn bereits im Jahre 1843 wurde im erzgebirgischen Carlsfeld die erste Union-Harmonika hergestellt. Lebendig ist sie noch heute.
Für manchen Musikfreund ist alles, was nach Akkordeon aussieht, entweder eine Quetschkommode oder ein Schifferklavier. Der Bandonionverein Carlsfeld zeigte jedoch erst kürzlich in der Peter-PaulsKirche in Beierfeld, wie vielfältig der Klang eines Bandonion-Orchesters sein kann.
Musikant Robert Wallschläger erklärt: „Am Anfang der Geschichte stand die Concertina. Daraus entwickelte Carl Friedrich Zimmermann die Concerina mit erweitertem Tonumfang.“Der Oberbegriff zu all jenen Instrumenten, die wechseltönig sind, ist: Harmonika. Dazu gehört das Bandonion, aber auch die Steirische Harmonika. „Wechseltönig bedeutet, dass beim Ziehen und beim Drücken jeweils die Töne wechseln, ohne dass sich die Finger bewegen“, sagt Wallschläger, erfahrener Handzug-Instrumentenmacher-Meister und Leiter des Bandonionvereins Carlsfeld e.V.
Ab morgen findet bis zum 15. September ein Harmonikatreffen in Zwota statt. Nicht nur Musiker aus der Region stellen sich dort im Gasthof Walfisch vor. Wallschläger: „Das ist ein Treffen der wechseltönigen Instrumente.“Und dann dauert es nicht mehr lange, bis sich quasi die Harmonikawelt im Erzgebirge versammelt. Vom 3. bis 6. Oktober organisiert der BVC das „26. Bandonion Festival“in Carlsfeld mit Konzerten im Bürgerhaus Grüner Baum und in der Trinitatiskirche.
Stephan Malzdorf