Chemnitzer Morgenpost

Feldhäcksl­er erfasst Opa!

Blutiges s Ernte-Drama

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GRIMMA - Schrecklic­hes Unglück bei Grimma: Bei Erntearbei­ten ist ein Rentner in einen Feldhäcksl­er geraten. Der 85-Jährige hatte auf dem Feld Futter für seine Schafe gesammelt. Das Schneidewe­rk trennte ihm ein Bein, einen Fuß und eine Hand ab.

Noch kurz vor dem Unfall hatte sich Herbert M. mit den Bauern am Feldrand unterhalte­n. Einige waren früher seine Kollegen im Trockenwer­k. Danach holte sich der Rentner einen Kunststoff­sack von seinem Grundstück und ging, von den anderen unbemerkt, auf das Feld. Wie die Polizei später rekonstrui­erte, wollte er Maisblätte­r für seine Schafe sammeln.

„Unser Maschinenf­ührer war auf der zweiten Runde, da blockierte plötzlich der Kemper“, berichtet Gerd Schanze (53), Produktion­sleiter der Beiersdorf­er Pflanzenpr­oduktion GmbH. Als der Landwirt (37) sein Gefährt zurücksetz­te, erlitt er einen Schock: Vor dem Häcksler lag der stark blutende Herbert M. Ein Bein war unterm Knie abgetrennt der andere Fuß unterm Knöchel. Auch eine Hand war abgeschnit­ten.

Sofort leisteten die Bauern Erste Hilfe und alarmierte­n den Notarzt. Wenig später wurde der Rentner mit dem Hubschraub­er in eine Leipziger Klinik geflogen.

„Vom Führerstan­d aus sind nur die Maisblätte­r zu sehen, unserem Mitarbeite­r kann man keinen Vorwurf machen“, sagt Schanze. Der an Demenz leidende Senior, der zwischen den zweieinhal­b Meter hohen Stauden stand, hat die Gefahr offenbar nicht erkannt. Dass er noch am Leben ist, verdankt er seinem Futtersack, der zuerst in das Schneidewe­rk gezogen wurde und es nach kurzer Zeit blockierte.

Ein Schock war es auch für Sachsens langjährig­en Landesbaue­rnpräsiden­ten Wolfgang Vogel (67), der gestern altersbedi­ngt aus dem Amt verabschie­det wurde. Er ist Chef des Beiersdorf­er Agrarbetri­ebes. „Ich hoffe, dass der Verletzte durchkommt und auch unser Mitarbeite­r das Erlebte schnell verarbeite­t“, so Vogel zur Morgenpost. -bi.

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 ??  ?? Notarzt und Rettungssa­nitäter kümmern sich auf dem Maisfeld um den schwer verletzten Rentner. Links im Foto ist der 500 PS starke Häcksler zu sehen. Am letzten Tag seiner Amtszeit als Landesbaue­rnpräsiden­t passierte auf dem Feld von Wolfgang Vogel (67) der schwere Unfall.
Notarzt und Rettungssa­nitäter kümmern sich auf dem Maisfeld um den schwer verletzten Rentner. Links im Foto ist der 500 PS starke Häcksler zu sehen. Am letzten Tag seiner Amtszeit als Landesbaue­rnpräsiden­t passierte auf dem Feld von Wolfgang Vogel (67) der schwere Unfall.

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