Chemnitzer Morgenpost

Passt der stille Favre noch zum BVB?

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DORTMUND - Er redet zu wenig. Und zu wenig offensiv. Er ist leidenscha­ftslos. Er gibt zu viel Freizeit. Er wollte Mats Hummels eigentich gar nicht, er otiert unzureiend, er sorgt geell für Unmut im „ lverfass“, er lässt schlecht verteidige­n.

Beim Studium der Schlagzeil­en der vergangene­n Tage ließe sich denken, Lucien Favre stehe bei Borussia Dortmund nach drei Spielen kurz vor der Entlassung. Das ist vorm morgigen Duell mit Bayer Leverkusen (15.30 Uhr) sicherlich übertriebe­n - und doch: Der Druck auf den Schweizer ist nach der Pleite bei Aufsteiger Union Berlin (1:3) gestiegen.

„Wir sind stark genug für den Titel, aber wenn wir so spielen, dann sicherlich nicht“, sagte Lizenzspie­ler-Chef Sebastian Kehl über den peinlichen Auftritt.

Vielleicht ist es das Grundprobl­em des BVB, dass Lucien Favre nicht gerne redet. Den neuen Hauch bayernhaft­er Großspurig­keit, den der Verein sich verordnet, das offensiver­e Auftreten im Kampf um den Meistertit­el trug er von Beginn an zögerlich mit - wenn überhaupt. „Ich bin okay damit“, sagte er gestern.

Favre schlängelt sich mit seinem Von-Spiel-zuSpielDen­ken lieber von Woche zu Woche, er ist kein Heißmacher, seine Pressekonf­erenzen sind bemerkensw­ert erkenntnis­arm. Jedoch: „Lucien Favre ist jemand, der vieles analytisch sieht und vieles versucht, taktisch zu lösen“, sagte Julian Weigl.

Der BVB beendet bald die Hängeparti­e mit Europameis­ter Raphael Guerreiro (25/Portugal). „Es gibt ein generelles Agreement zwischen Klub und Spieler über eine Vertragsve­rlängerung bis 2023“, sagte Sportdirek­tor Michael Zorc.

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Raphael Guerreiro

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