Köhler „So einen Scheiß zu pfeifen“
AUERBACH - Wenn Sven Köhler mal aus der Haut fährt, dann muss etwas passiert sein. Der sonst so ruhige Coach das VfB Auerbach griff nach dem 1:4 im Sachsenpokal gegen Lok Leipzig Schiedsrichter Jens Klemm (Gröditz) an und hatte damit nicht Unrecht.
„Die Schiedsrichterleistung war für mich eine Katastrophe. Er war dem Spiel nicht gewachsen. Er hat bestimmte Foulsituationen unterschiedlich bewertet, hatte keine klare Linie. Wenn er sich das jetzt noch mal anschaut, wird er anders entscheiden“, sprach Köhler die beiden klaren Tätlichkeiten von Sascha Pfeffer (39.) und Paul Schinke (52.) an. Pfeffer bekam nur Gelb, Schinke gar nichts. „Leipzig hätte für mich auch so gewonnen. Aber für mich ist enttäuschend, so einen Scheiß zu pfeifen“, ärgerte sich Köhler maßlos.
Leipzig traf mit der ersten Chance durch eine sehenswerten Volleykna ler von Maik Salewski (28.) zum 1:0, danach brannten Pfeffer die Sicherungen durch, als er Philipp Müller zu Boden schubste. In der zweiten Hälfte machte das auch Schinke mit Hendrik Wurr, der nach seinem den Einsteiger Gelb sah. Warum aber Klemm beide Lok-Kicker verschonte, bleibt sein Geheimnis. Gleich im Anschluss machte Leipzig durch Djamal Zaine (52.) und usgerechnet Pfeffer (61.) den Sack zu. Auerbach kam durch Paul Horschig (69.) zum 1:3, Ziane antwortete 30 Sekunden später.
Trotzdem blieb für Köhler der fade Beigeschmack: „Wer mich kennt, ich tue ich mich immer schwer mit solchen Sätzen. Ich bin da sehr zurückhaltend. Aber ich habe das Gefühl, je zurückhaltender du bist, umso mehr beschissen wirst du“, echauffierte sich Köhler. Thomas Nahrendorf