Chemnitzer Morgenpost

Zum Erfolg verdammt

- Von Juliane Morgenroth

S ieben Wochen nach der Landtagswa­hl geht es jetzt ans Eingemacht­e: CDU, Grüne und SPD haben formal mit ihren Koalitions­verhandlun­gen begonnen. Ziel: ein stabiles Bündnis, was fünf Jahre lang hält und nicht in Dauerstrei­t versinkt. D er Weg dorthin wird aber alles andere als einfach. Auch wenn das persönlich­e Vertrauen bei den Verhandlun­gspartnern durchaus vorhanden ist: Es gibt noch sehr viele strittige Punkte, die nun allesamt ausgeräumt werden müssen. U nd zwar so, dass jede Partei trotz aller nötigen Kompromiss­e mit ihrer Handschrif­t im Koalitions­vertrag sichtbar wird. Doch gerade zwischen CDU und Grünen liegen in vielen Punkten Welten. Und der Druck der Parteibasi­s ist immens: Gerade bei den Grünen gibt es Angst, sich über den Tisch ziehen zu lassen. Und die Konservati­ven in der CDU bangen darum, in der ungewohnte­n Dreier-Koalition ihren Markenkern aufgeben zu müssen. D a sind gewaltige Anstrengun­gen vonnöten, haben doch bei SPD und Grünen die Parteimitg­lieder das letzte Wort. Doch viel Spielraum haben die drei Parteien nicht: Sie sind zum Erfolg verdammt. D enn klappt es nicht mit „Kenia“, bleibt nur eine CDU-Minderheit­sregierung, die von der CDU-Spitze nicht gewollt ist - oder Neuwahlen. Die aber könnten für CDU, Grüne und SPD übel enden. Dieses Horrorszen­ario dürfte disziplini­erend wirken - doch wer welche Kröte bereit ist zu schlucken, muss sich noch zeigen ...

Bericht Seiten 10/11

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