Pilz-Schwemme in Sachsens Wäldern
Weil der Oktober so warm und feucht ist
DRESDEN - Es ist Pilzsaison und selten war es so einfach, binnen kürzester Zeit mit einer satten Beute aus dem Wald zurückzukommen. Dabei sah es wegen des sehr trockenen Sommers vor wenigen Wochen noch schlecht aus. Doch der Regen und das warme Wetter lassen die Pilze nun doch wie wild aus dem Boden schießen.
„Eine
mögliche
Erklärung ist Trockenstress“, sagt Pilzberater Stefan Zinke (37). Der könnte dazu geführt haben, dass die Pilze nach dem Regen besonders viele Fruchtkörper ausbilden. „Das Wasserdefizit im Boden durch die Trockenheit der letzten zwei Jahre ist aber noch nicht ausgeglichen“, erklärt er. Deshalb sind auch nicht an allen Stellen gleich viele Pilze zu finden. Er selbst sei am Samstag mit einem Freund im Wald gewesen und habe nur an einer Stelle Steinpilze gefunden, sagt Zinke. „Im restlichen Wald waren keine zu sehen.“
Da hatte Lutz Kandler (75) aus Ullersdorf gestern mehr Glück. Der leidenschaftliche Pilzsammler fand in der Dresdner Heide ein besonders großes Exemplar. Der Steinpilz war 33 Zentimeter groß und hatte einen Hut mit einem Durchmesser von 47 Zentimetern. „So was habe ich noch nie gesehen“, sagt Kandler, der seit seinem fünften Lebensjahr in die Pilze geht. Schmecken lassen werde er sich seinen Fund gemeinsam mit seiner Frau als normales Pilzgericht.
Nur weil es im Wald derzeit sehr viele Pilze gibt, heißt das nicht, dass man diese massenhaft sammeln darf. Laut Sächsischem Waldgesetz dürfen Waldfrüchte, Blumen und Kräuter - und damit auch Pilze - nur für den persönlichen Bedarf entnommen werden. Als Menge nennt das Gesetz einen „Handstrauß“. Wie viele Pilze das sind, ist natürlich Auslegungssache. „Die Faustregel ist ein bis zwei Kilo pro Person und Tag“, sagt Zinke.
Deutlich mehr hatte ein Autofahrer dabei, den die Polizei am Samstag bei Koblenz gestoppt hat. In dessen
Auto fanden die Beamten ganze
19 Kilo - Anzeige!