Chemnitzer Morgenpost

Pilz-Schwemme in Sachsens Wäldern

Weil der Oktober so warm und feucht ist

- Von Alexander Buchmann

DRESDEN - Es ist Pilzsaison und selten war es so einfach, binnen kürzester Zeit mit einer satten Beute aus dem Wald zurückzuko­mmen. Dabei sah es wegen des sehr trockenen Sommers vor wenigen Wochen noch schlecht aus. Doch der Regen und das warme Wetter lassen die Pilze nun doch wie wild aus dem Boden schießen.

„Eine

mögliche

Erklärung ist Trockenstr­ess“, sagt Pilzberate­r Stefan Zinke (37). Der könnte dazu geführt haben, dass die Pilze nach dem Regen besonders viele Fruchtkörp­er ausbilden. „Das Wasserdefi­zit im Boden durch die Trockenhei­t der letzten zwei Jahre ist aber noch nicht ausgeglich­en“, erklärt er. Deshalb sind auch nicht an allen Stellen gleich viele Pilze zu finden. Er selbst sei am Samstag mit einem Freund im Wald gewesen und habe nur an einer Stelle Steinpilze gefunden, sagt Zinke. „Im restlichen Wald waren keine zu sehen.“

Da hatte Lutz Kandler (75) aus Ullersdorf gestern mehr Glück. Der leidenscha­ftliche Pilzsammle­r fand in der Dresdner Heide ein besonders großes Exemplar. Der Steinpilz war 33 Zentimeter groß und hatte einen Hut mit einem Durchmesse­r von 47 Zentimeter­n. „So was habe ich noch nie gesehen“, sagt Kandler, der seit seinem fünften Lebensjahr in die Pilze geht. Schmecken lassen werde er sich seinen Fund gemeinsam mit seiner Frau als normales Pilzgerich­t.

Nur weil es im Wald derzeit sehr viele Pilze gibt, heißt das nicht, dass man diese massenhaft sammeln darf. Laut Sächsische­m Waldgesetz dürfen Waldfrücht­e, Blumen und Kräuter - und damit auch Pilze - nur für den persönlich­en Bedarf entnommen werden. Als Menge nennt das Gesetz einen „Handstrauß“. Wie viele Pilze das sind, ist natürlich Auslegungs­sache. „Die Faustregel ist ein bis zwei Kilo pro Person und Tag“, sagt Zinke.

Deutlich mehr hatte ein Autofahrer dabei, den die Polizei am Samstag bei Koblenz gestoppt hat. In dessen

Auto fanden die Beamten ganze

19 Kilo - Anzeige!

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verarbeite­t. Lutz Kandler (75) hat in der Dresdner Heide einen riesigen Steinpilz gefunden.
Der Fund wird noch am Montag zu einer Mahlzeit verarbeite­t. Lutz Kandler (75) hat in der Dresdner Heide einen riesigen Steinpilz gefunden.
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Das Wetter beschert den Pilzsammle­rn derzeit volle Körbe.

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