Bayern wieder mit 7:2-Gala?
MÜNCHEN - Krise? Welche Krise? Bei der Ankunft im sonnigen Athen lächelte Uli Hoeneß die angebliche Herbstdepression bei Bayern München
infach weg.
„Im Verein ist totale Ruhe“, atte er schon vorm Abflug u seiner letzten Dienstreise als Präsident zum heutigen dritten Gruppenspiel in der Champions League bei Olympiakos Piräus (21.00 Uhr/Sky) kampfeslustig betont. Hoeneß versicherte: „Ich sehe kein Problem, diese Unruhe wird wieder von außen hereingetragen.“
Zuvor hatte er noch geblafft: „Wir sind einen Punkt hinter dem Ersten. Wollt ihr uns eine Krise einreden?“Von einer Krise, behauptete auch Sportchef Hasan Salihamidzic barsch, „kann keine Rede sein“.
Doch hoch über den Wolken schaltete Hoeneß plötzlich auf Kuschelkurs. Er suchte das Gespräch mit der Journaille in den hinteren Reihen, um etwas „klarzustellen“. Es ging um das Reizthema Thomas Müller. „Es gibt keinen im Verein, der Thomas beschädigen will, keiner will ihn loshaben“, betonte Hoeneß. Also auch nicht Trainer Niko Kovac, der Müller seit Wochen übergeht.
In der Champions League haben sich die Münchner bislang schadlos gehalten: Ein 3:0 gegen Roter Stern Belgrad, dann das fulminante 7:2 bei Tottenham Hotspur. Diese Gala scheint bereits Jahre zurückzuliegen - obwohl das Spiel erst vor drei Wochen stattfand.
Trotz aller Warnungen - speziell von Kovac - ließen sich die Bayern-Spieler blenden von dieser Sternstunde gegen kriselnde Spurs, die längst nur noch der Schatten eines Champions-League-Finalisten sind.