Kommt jetzt Hummels doch zurück?
Zweiter Kreuzbandriss Süle droht für EM-Endrunde auszufallen
Der Druck auf Bundestrainer Joachim Löw wächst. Das von Uli Hoeneß vorausgesagte Saison- und EM-Aus für Bayern-Abwehrchef Niklas Süle nach dessen Kreuzbandriss lässt für die meisten Experten nur einen Schluss zu: Der bei Borussia Dortmund aktuell sportlich überragende Mats Hummels muss für das Nahziel EM-Endrunde 2020 zurück ins Nationalteam.
„Eigentlich gibt es keine Alternative zu Mats Hummels“, sagte Ex-Nationalspieler Thomas Helmer. Der frühere Champions-League-Sieger Dietmar Hamann pflichtete bei: „Er war der beste Innenverteidiger und ist es immer noch. Für mich steht es außer Diskussion, dass Hummels nächstes Jahr für uns spielen muss.“Auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus erneuerte unter dem Eindruck von Süles schwerer Verletzung beim
2:2 des FC Bayern in Augsburg seine Forderung nach einem Umdenken bei Löw. Ob dieser sich von der öffentlichen Meinung treiben lässt, darf aber bezweifelt werden.
„Es gibt aktuell keine Veranlassung, den Mats zu nominieren“, hatte Löw trotz großer Personalnot erst vor rund zwei Wochen vor den Spielen gegen Argentinien und in Estland gesagt. Der Bundestrainer hatte das damalige BayernTrio Hummels (30), Jerome Boateng (31) und Thomas Müller (30) im März aus dem Nationalteam ausgemustert.
Löw ist gewillt, den Verjüngungsprozess konsequent fortzusetzen. Zuletzt berief er sogar Freiburgs Robin Koch nach Verletzungen der etablierten Matthias Ginter (Gladbach) und Antonio Rüdiger (FC Chelsea) ins Nationalteam, anstatt Hummels zurückzuholen.
Nachdem der von Löw als Abwehrchef eingeplante Süle zum zweiten Mal in seiner Profi-Laufbahn einen Kreuzbandriss im linken Knie erlitt, hat sich eine neue Situation ergeben. „So eine Verletzung ist ein Drama“, sagte Bayern-Präsident Hoeneß und mutmaßte: „So wie es ausschaut, ist die Saison beendet, die Europameisterschaft ist ad acta gelegt.“