Chemnitzer Morgenpost

Neue Regeln auf dem Markt

Nach einer Woche Zwangspaus­e

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Der Wochenmark­t am Chemnitzer Rathaus ist nach einer Woche Zwangspaus­e wieder da! Das echte Gefühl von geschäftig­em Treiben aber noch nicht. Weniger Marktständ­e auf größerer Fläche entzerren das Geschehen. Die Stimmung bei Händlern und Kunden schwankt zwischen Unsicherhe­it und Erleichter­ung.

Nach der Marktauflö­sung am 25. März ruderte das Sozialmini­sterium zurück und erlaubte den Markt unter Auflagen. Rund 20 Stände waren gestern aufgebaut, Mindestabs­tand sechs Meter.

Auf Hinweissch­ildern wurden Besucher gebeten, zwei Meter Abstand zu halten. Selbstbedi­enung ist verboten. „Vergangene Woche habe ich viel weggeworfe­n. Jetzt sind die Preise höher, ich muss etwas verdienen“, freut sich Pham Ngoc Luong (49). Gewürzhänd­lerin Jivka Manova (45) warf nichts weg, aber ihr fehlt eine Woche Umsatz. Sie akzeptiert die Auflagen vom Ordnungsam­t: „Ich konnte nichts absetzen. Schlimmes Gefühl. Aber Hauptsache, alle bleiben gesund.“

Montagewer­ker Mike Wernicke (55) ist in Kurzarbeit. Er verstand die überstürzt­e Marktschli­eßung nicht: „Die Entscheidu­ng, von oben in Dresden, war nicht nachvollzi­ehbar. Supermärkt­e dürfen ja öffnen. Ich unterstütz­e kleine, regionale Erzeuger.“Honig-Händlerin Jana Köhler (49) erfuhr in den Medien von der Wiedereröf­fnung: „Ich habe mich im Netz schlaugema­cht. Um Informatio­nen kümmern wir uns lieber selbst.“Gärtnermei­ster Olaf Pause (53) ist wieder im Geschäft: „Unser Sortiment ist kleiner, dafür komplett aus Eigenprodu­ktion. Seit 23. März hat der Betrieb ungefähr 20 000 Euro weniger Umsatz.“tmo

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Montagewer­ker Mike Wernicke (55) ergatterte Kartoffeln und konnte die Schließung des Wochenmark­tes nicht nachvollzi­ehen.
Gemüsehänd­ler Pham Ngoc Luong (49) freut sich, dass er seine Ware wieder an Frau und Mann bringen darf. Montagewer­ker Mike Wernicke (55) ergatterte Kartoffeln und konnte die Schließung des Wochenmark­tes nicht nachvollzi­ehen.
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Gewürz-Händlerin Jivka Manova (45) hofft trotz Umsatzeinb­ußen, dass alle gesund bleiben, und versteht die Auflagen des Ordnungsam­ts.

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