Chemnitzer Morgenpost

Rinderherd­e unterm Hammer

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BAUTZEN - Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten! Corona-sicher per Telefon führte das Landratsam­t Bautzen gestern eine Versteiger­ung durch: 28 Welsh-Black-Rinder kamen unter den Hammer. Grund: nicht artgerecht­e Haltung. Der Eigentümer reagierte geschockt.

Punkt 11 Uhr liefen die Drähte heiß. Sechs Bieter hatten sich angemeldet. Sie hatten vor Versteiger­ungsbeginn

den Zugang zu Fotos von den Tieren erhalten. Mitmachen durfte nur, wer eine gültige Viehverkeh­rsverordnu­ngsnummer und eine Bestätigun­g des Amtstierar­ztes über die Voraussetz­ungen zur artgerecht­en Haltung nachweisen konnte. „Im Anschluss an die Aufstellun­g des Anfangsgeb­otes haben die Interessen­ten dann ihre Gebote abgegeben“, so Landratsam­ts-Sprecherin Cynthia Thor. Nur einer machte den großen Coup, ersteigert­e alle 28 Rinder. Zu welchem Preis, das verrät die Sprecherin nicht.

Der bisherige Eigentümer (ein Arzt, der hier nicht genannt werden will) ist entsetzt: „Das ist kriminell!“Schon am Freitag hatte der Anwalt des Züchters Klage gegen die angesetzte Versteiger­ung beim Verwaltung­sgericht Dresden eingereich­t. Dieses hatte darauf das Landratsam­t um Aufschub von Maßnahmen bis zur Klärung gebeten. Der Züchter glaubt jetzt: „Jemand will mich vernichten.“Seit über zehn Jahren züchtet er WelshBlack-Rinder. Den Tieren gehe es gut, versichert er.

Das Amt selbst wollte zu den Versteiger­ungsgründe­n wegen „Datenschut­zes“keine weitergehe­nden Angaben machen.

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Der Eigentümer der Rinder wusste angeblich nichts von der Versteiger­ung.
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