Marktwerte sinken rapide nach unten
DRESDEN - Dynamo Dresdens Präsident Holger Scholze sieht in der aktuellen Coronavirus-Pandemie eine Chance für mehr Bodenständigkeit im Fußballgeschäft.
„Vielleicht kann ja diese Krise auch eine Chance sein, dieses überbordende Wachstum insgesamt ein wenig einzubremsen. Ich würde mir auch wünschen, dass Vernunft einkehrt und man Verhandlungen auf einer anderen Basis führt“, sagte der 48-Jährige in einem Interview auf dem Youtube-Kanal des Zweitligisten.
Scholze, der das Amt des Präsidenten seit Oktober 2018 innehat, äußerte aber zugleich Bedenken, dass dies auf lange Sicht wohl nur schwer umzusetzen sei. „Im Moment fehlt mir der Glaube. Aber zumindest könnten wir es vorübergehend auf eine vernünftige Ebene heben“, erklärte der Finanzund Börsenexperte.
Weniger Bedenken habe der 48-Jährige, dass Deutschland die Krise wirtschaftlich meistern wird. „Es wird sehr viel Geld in die Hand genommen, was die Bundesrepublik in den vergangenen Jahren einnehmen konnte. Wir stehen sicherlich gesünder da als andere Länder in der Welt.“Auch Dynamo Dresden werde
die Krise überstehen. „Wenn vielleicht auch auf Sparflamme, das wird Dynamo Dresden nicht umhauen“, erklärte Scholze. Eigentlich wollten die 36 Vereine der DFL am Freitag zur nächsten Telefonkonferenz zusammenkommen, die Liga hat den Termin gestern auf Donnerstag, 23. April, nach hinten geschoben. Dort könnte es um einen genauen Termin für den Start im Mai geben. Vieles wird dabei vom heutigen Tag abhängen, wenn Kanzlerin Angela Merkel nach ihrer Telefonkonferenz mit allen Ministerpräsidenten zum Volk spricht.
Die in Aussicht gestellten Lockerungen der Corona-Einschränkungen sollen „in Abhängigkeit von der möglichen räumlichen Distanz und den Kontaktintensitäten der Beteiligten“geprüft werden - Auslegungssache also. Wie es ausgelegt wird, hat wohl die entscheidende Bedeutung. Sind die „Beteiligten“vor allem Spieler? Dann ist die Debatte über einen Re-Start der Bundesliga Anfang Mai schnell beendet - und jeder Teamsport bis auf Weiteres eigentlich nicht durchführbar. Wenn damit aber vor allem Zuschauer und Personen gemeint sind, die den Ablauf des Spielbetriebs gewährleisten, darf mehr denn je gehofft werden.