Das Pro & Kontra der Geisterspiele
Unter den 20 Drittligisten gibt es Zoff, 13 wollen weiterspielen
LEIPZIG - Kontrastprogramm zu den Bundesligen: Während die Clubs der 1. und 2. Liga die Saison schon aus finanziellen Gründen zu Ende bringen wollen, brodelt es in der 3. Liga. 13 der 20 Clubs wollen mit Spielen ohne Zuschauer fortfahren, der Rest die Saison abbrechen. Ein Pro & Kontra zu Geisterspielen in der 3. Liga.
PRO Verlust geringer: Ligaweit gesehen, ist es finanziell sinnvoller, die Saison ohne Zuschauer zu Ende zu spielen. Im Schnitt würde der Verlust pro Club dann geschätzt 600000 Euro betragen. Bei einem Abbruch wären es dagegen etwa 1,5 Millionen Euro pro Verein.
Mediale Präsenz: Zusätzlich zu den TV-Übertragungen bei MagentaSport und den dritten
Programmen der ARD würde die Präsenz der Clubs in den anderen Medien wieder steigen.
Das wiederum stellt Sponsoren zufrieden und sichert Einnahmen.
Sportlich fair: Rein formal ist die Fortsetzung die einzige Möglichkeit, sportliche Entscheidungen fair zu regeln.
Bei einem Abbruch würde der nächste Streit drohen.
KONTRA Drohende Insolvenzen: Spiele ohne Zuschauer würden einige Vereine direkt in die Pleite treiben. Zuschauereinnahmen machen über 20 Prozent des Etats aus. „Sollte dieser Fall eintreten, ist der Gang zum Insolvenzgericht unumgänglich“, sagte Zwickaus Vorstandssprecher Tobias Leege. Denn auf der Kostenseite müsste jeder Verein wieder auf fast 100 Prozent gehen, die Kurzarbeit beenden.
Fan-Wille: Bei einer nicht-repräsentativen Internet-Umfrage des Portals „liga3-online. de“sprachen sich nur elf Prozent von knapp 7 000 Lesern für Geisterspiele aus.
Wettbewerbsverzerrung: Der Spielplan wäre in den bisherigen Gedankenspielen (Saisonfortsetzung vom 16. Mai bis 30. Juni) eng getaktet. Die Wiederaufnahme wäre eine große Herausforderung. „Das hat wenig mit einem klassischen Wettbewerb zu tun, wenn elf bis 13 Partien in fünf bis sechs Wochen anstehen“, sagte Magdeburgs Sportchef Maik Franz.