Diese Kisten sind eine Beatmungsmaschine
DRESDEN - Selbst wenn die Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote wieder aufgehoben sind - das Thema „Corona“wird uns noch lange begleiten. In Sachsen sieht die Situation für Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern gut aus. In anderen Teilen der Welt fehlt es dagegen an allem. Besonders Beatmungsgeräte sind gefragt. Ein Dresdner Elektromeister hat jetzt eine Beatmungsmaschine aus Teilen gebaut, die es so überall auf der Welt gibt!
„Meine Maschine kann man sogar mit einer Autobatterie bis zu zehn Tagen betreiben“, sagt Dirk Schulze (35). „Die Bauteile kriegt man hier im Baumarkt und sind auch infrastrukturschwachen Gebieten zugänglich.“
Auf die Idee, sich an ein simples Beatmungsgerät zu setzen, kam der Dresdner durch Zufall. „Als ich gehört habe, dass Corona-Patienten in anderen Teilen der Welt teilweise von ihren Verwandten per Hand beatmet werden müssen, wollte ich versuchen, eine simple Lösung für das Problem zu finden.“
Und simpel ist seine Maschine. Sie besteht aus Plastikboxen, einem kleinen Getriebemotor, wie er auch im Modellbau verwendet wird, und einem Minicomputer für fünf Euro. „Dazu noch ein herkömmlicher Handbeatmungsbeutel aus der Apotheke, ein Display, ein paar Schalter und ein Spanngurt“, sagt Schulze. Einmal richtig programmiert und verkabelt, übernimmt der Spanngurt die Aufgabe, den Beatmungsbeutel zusammenzudrücken. „Ein einfaches Prinzip, das so vielleicht schnell umgesetzt werden kann“, sagt der Erfinder. „Jetzt suche ich vor allem Ärzte, die sich der Sache annehmen und mir als medizinischen Laien erklären, was man noch verändern oder verbessern müsste.“Infos: www.e-schulze.de cast