Chemnitzer Morgenpost

Zverev sicher: „Pause ein Vorteil für die älteren Spieler!“

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TAMPA - Anders als viele deutsche Spitzenspo­rtler genießt Alexander Zverev während der Coronakris­e beste Trainingsb­edingungen in seiner Wahlheimat in Florida. In der Saddlebroo­k-Tennisakad­emie bei Tampa trainiert der Weltrangli­sten-Siebte auf einem eigenen Platz und im Kraftraum unter anderem mit seinem Bruder Mischa. Mit seiner Familie und seinem Team wohnt Zverev in einem Haus in der Nähe der Anlage.

Der 22-Jährige arbeite „vor allem an meinen Volleys. An meinem Spiel, wie ich nach vorn ans Netz komme. An der Beinarbeit und an meinem Aufschlag. Was das Training angeht, ist bei mir alles wie immer. Ich betrachte das jetzt als längere Off-Season. Etwas Besseres als zu trainieren habe ich zurzeit ohnehin nicht zu tun.“

Dabei freut sich Zverev über Abwechslun­g. Neben seinem Bruder Mischa fungieren auch Doppelspie­ler Marcelo Melo (Brasilien) und Sergey Bubka junior, Sohn der ukrainisch­en Stabhochsp­rung-Legende, als Trainingsp­artner. „Wenn ich drei Monate lang mit der derselben Person spielen würde, hauen wir uns irgendwann den Schläger auf den Kopf“, sagte Zverev.

Nach seinem gelungenen Saisonstar­t mit dem Halbfinale bei den Australian Open in Melbourne sei die Zwangspaus­e „richtig bitter“. Zumal Zverev glaubt, dass die Auszeit „eher

Tennis

für die älteren Spieler ein Vorteil“ist, dass Spieler wie Novak Djokovic (32), Rafael Nadal (33) oder Roger Federer (38) die besser verkraften werden. „Weil sie mehr Routine haben und genau wissen, was sie tun müssen. Außerdem sind sie nach der Pause frisch“, mutmaßt der Deutsche.

„Aber ich bin mir sicher: Danach kommt der Wachwechse­l.“

Seit Anfang März pausiert die ATP-Tour noch bis mindestens zum 13. Juli. Der Rasen-Klassiker in Wimbledon wurde komplett abgesagt, die French Open hatten ihren Termin eigenmächt­ig auf Ende September nach den US Open verlegt.

Im Herbst in Paris zu spielen, sei „komisch“, sagte Zverev. „Aber wenn es dazu kommt, wären wir alle glücklich. Es wäre toll, wenn wir dieses Jahr noch zwei Grand Slams spielen können.“

Ob die

US Open wie geplant Ende August ausgetrage­n werden können, ist aufgrund der dramatisch­en Corona-Lage in New York äußerst fragwürdig. Zverev würde für einen Neuanfang auch Turniere ohne Zuschauer in Kauf nehmen. „Natürlich spielen wir Tennis für die Fans im Stadion. Aber am Ende des Tages ist es das Beste, wenn es wieder Live-Sport im Fernsehen gibt. Das ist besser als gar nichts“, sagte der Hamburger.

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