Boll kämpft mit Ehefrau Rodelia um eine Platte!
HÖCHST - Das hätte sich Timo Boll nicht träumen lassen. Mit 39 Jahren, 14 EM-Titeln und drei olympischen Medaillen muss der erfolgreichste deutsche Zelluloidball-Spieler um eine Platte in den eigenen vier Wände kämpfen - mit seiner Ehefrau.
„Ich habe noch keinen Tischtennis-Tisch gefunden, der optisch da reinpasst. Das ist immer auch ein Kriterium der Frau“, sagt Boll mit einem Grinsen. Wohlwissend, dass es momentan schwierig sein wird, eine adäquate Spielfläche zu besorgen. „Wir sprechen momentan mit unseren Handwerkern, ob die Ideen haben.“
Auch in Sachen Fitness spielt Rodelia Jacobi eine Rolle:
„Sie passt auf, dass ich nicht so viel Blödsinn esse und stachelt mich an, aufs Ergometer zu gehen oder Krafttraining zu machen.“Zudem wird Papa Boll von seiner sechsjährigen Tochter auf Trab gehalten. Egal ob Weltreise im Garten oder mit Tischtennisball und Flummi
Tischtennis
- „Hauptsache, sie bewegt sich ein bisschen und hat Spaß, dann bin ich happy.“
Da inzwischen eine Ausnahmeregelung für Berufssportler vorliegt, trainiert Boll wieder in der nahegelegenen Halle in Höchst im Odenwald, „um einfach mal wieder den Ball zu fühlen.“Gegner dort ist ein Roboter.
Bolls Saisonhöhepunkt
Olympia ist aufgrund von Corona um ein Jahr verschoben wurden, aber nicht aufgehoben. Wie auch seine Ziele. Zwar wird Boll im nächsten Jahr 40, doch in Tokio will er eine Medaille im Einzel und mit der Mannschaft.
„Ich werde angreifen“, verspricht er. Gerne hätte er das schon im Sommer getan: „Ich war natürlich traurig, da ich in einer guten Form war.“
Neben den vielen negativen Corona-Umständen hat die Situation aus
Bolls Sicht auch etwas für sich: „Es ist natürlich auch mal schön, Zeit für die Familie zu haben.“Aber er gibt auch zu: „Man vermisst irgendwann die Routine, die man sein Leben lang betrieben hat. Ich halte es noch ein bisschen zu Hause aus oder umgekehrt: Meine Mädels halten es noch mit mir aus.“