Brauereien in der Krise
Keine Feste, keine Gastro
DRESDEN - Die Biergärten sind trot besten Wetters dicht, Stadtfeste werden reihenweise abgesagt, die Fußball-EM ist verschoben und nich mal auf den regionalen Plätzen wird gekickt. Kurzum: Für Sachsens Brauer ist die Situation schier zum Verzweifeln, Corona hat sie in die Bier-Krise gestürzt. Ist jetzt etwa Hopfen und Malz verloren?
Zusammen produ die insgesamt 75 B stätten jedes Ja acht Millionen Hek toliter Bier - davon 1,6 Millionen im Fass. „Eine schwierige Situation“findet Barbara Sarx-Lohse (45) vom sächsischen Bra erbund. „Der Fa bier-Absatz ist w der fehlenden Ga mie zurückgegangen und tendiert gegen null. Vor allem Gaststättenbrauereien haben Probleme, weil sie oft nicht in Flaschen abfüllen.“
Christian Schwingenheuer (44) trifft es besonders hart. Dem Brauerei-Chef aus der Dresdner Neustadt brechen 90 Prozent seines Umsatzes weg. „Ich habe drei Standbeine: erstens der Ausschank auf Stadtfesten, aber die fallen bis Ende August aus. Zweitens biete ich Bier-Seminare und Verkostungen an, die momentan nicht stattfinden dürfen. Und drittens beliefere ich Gaststätten mit Fassbier ...“
Einzige Einnahequelle ist sein Geäft auf der Dresd
Schönbrunnstraße. t es abgefülltes Bier in Flaschen und Zutaten zum Selbstbrauen. Um seine Biervorräte haltbar zu machen, lässt Schwingenheuer seine Haussorte „Elbhang Rot“jetzt in der Moritzburger Spezialbrennerei verarbeiten. „Auf diese Weise kann ich mein Sortiment erweitern und vielleicht schon am Ende der Sommerferien einen Bierbrand anbieten.“
Doch auch Großbrauereien melden Bedenken an. „Vor allem der Export ist massiv betroffen und beginnt sich erst sukzessive zu normalisieren“, so Frank Haase (43) von Feldschlößchen. „Keiner weiß, was kommt ...“