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„Sind nicht nur Mitspieler“
DRESDEN - Als Trainer Stefan Böger Ende Juni 2014 nach dem bitteren Abstieg seine Mannschaft zum Trainingsstart begrüßte, war Marco Hartmann bereits ein Jahr Dynamo-Profi. Zwei junge Kicker betraten beim damaligen Drittligisten zum ersten Mal den Rasen im Rudolf-Harbig-Stadion: Niklas Kreuzer und Jannik Müller. Patrick Wiegers kam zwei Monate später. Nun schreiben wir 2020 - und das Quartett schnürt die Töppen immer noch für Schwarz-Gelb.
„Das ist wirklich ganz selten in der heutigen Zeit, dass gleich vier Kicker solange bei einem Verein spielen“, sagt Keeper Wiegers. „Wir haben sicher mehr als 50 Jungs kommen und gehen sehen, wir sind geblieben.“Nicht nur Spieler wurden in ihrer Zeit gewechselt, auch die Übungsleiter. Nach Böger folgte im Februar 2015 Peter Nemeth, ehe er ab der Saison 2015/16 als Co-Trainer an die Seite von Uwe Neuhaus ging. Im September 2018 folgte Maik Walpurgis, fünf Monate später Cristian Fiel und nun coacht seit Dezember des Vorjahres Marcus Kauczinski die SGD.
„Das zeigt auch unseren Charakter“, so Wiegers. „Wir sind mit dem Herzen in Dresden und beim Verein“, erklärt er. In den sechs Jahren haben sich die vier natürlich bestens kennengelernt. Wiegers und Kreuzer wohnen sogar immer noch in einem Haus. „Da sind dicke Freundschaften entstanden, wir sind nicht nur Mitspieler“, so der 30-Jährige.
In den sechs Jahren hat das Quartett viele Schlachten geschlagen. Unvergessen der Aufstieg 2016, Platz fünf gleich im ersten Zweitligajahr danach, später zweimal der Klassenerhalt. Zu feiern gab es viel. Wiegers selbst hat 23 Partien für Dynamo bestritten, war gerade in den letzten Jahren „nur“die Nummer 2. Müller kommt auf 128 Partien und fünf Tore, Kreuzer auf 153 (5) und Hartmann auf 126 (14).
Im Sommer könnten sich die Wege der vier trennen. Bei Wiegers und Hartmann laufen die Verträge aus, ob sie verlängert werden, steht noch nicht fest. „Ich habe dem Verein meine Signale gesendet, ich würde gern bleiben“, hofft Wiegers. Müller hat noch ein Jahr - bei Klassenerhalt. Kreuzer bleibt bis mindestens 2022 ein Dresdner. Für das Quartett hat jetzt erst mal oberste Priorität, den Klassenerhalt noch zu schaffen. Auch für Marco Hartmann, er ist in seiner ersten Saison abgestiegen, in seiner möglichen letzten möchte er das vermeiden.
Thomas Nahrendorf