Chemnitzer Morgenpost

Haushaltss­perre als letztes Mittel

Trotz steigender Corona-Kosten

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Zwickau geht wegen der Coronakris­e finanziell in die Knie und verhängte am Dienstag eine Haushaltss­perre (MOPO berichtete). Der Chemnitzer Stadtkämme­rer Sven Schulze (48, SPD) möchte nicht nachziehen, vertagte eine mögliche Sperre auf Juni. Das wird im Finanzauss­chuss zu kritischen Fragen führen.

„Heute bekommen wir konkrete Zahlen. Dann werde ich die Lage bewerten“, sagt Kathleen Kuhfuß (39, Grüne). „Weil eine Haushaltss­perre vor allem soziale Bereiche trifft, bin ich froh über jeden Monat ohne diese Maßnahme.“Ähnlich sieht das Dietmar Berger (68, Linke): „Der Kurs ist im Ansatz richtig, denn Chemnitz hat in den letzten Jahren gut gewirtscha­ftet.“

Unterstütz­ung für Sven Schulze kommt von Almut Patt (51, CDU): „Ich erwarte auch, dass der Kämmerer seine Finanzen gut im Blick hat. Haushaltss­perren sind manchmal nötig, aber so schmerzhaf­t, dass man sie nur als letztes Mittel einsetzt.“Der FDP-Politiker Frank Müller-Rosentritt (37) möchte wie der Kämmerer vor einer Sperre alle möglichen Hilfen von Bund und Land einfordern. „Trotzdem müssen wir wegen der Einnahmeve­rluste neue Prioritäte­n setzen. Das könnte zum Beispiel das Lastenfahr­rad betreffen.“Auf der Seite seines Parteikoll­egen Sven Schulze ist Stadtrat Jörg Vieweg (49): „Jede hysterisch­e Reaktion wäre falsch. Eine Haushaltss­perre ist in der jetzigen Zeit das vollkommen falsche Signal. Sie würde nur noch mehr Unsicherhe­it erzeugen.“bri

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Kathleen Kuhfuß (39, Grüne) will heute im Finanzauss­chuss Zahlen sehen.
Finanzbürg­ermeister Sven Schulze (48, SPD) möchte bis Juni keine Haushaltss­perre verhängen. Kathleen Kuhfuß (39, Grüne) will heute im Finanzauss­chuss Zahlen sehen.
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richtigen Finanzkurs.
Dietmar Berger (68, Linke) sieht die Stadt auf dem richtigen Finanzkurs.
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